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Seit nun fast drei Monaten wohne ich in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. Hier verbringe ich den Sommer 2015 und erfülle mir einen Traum: Lissabon ist mein Sehnsuchtsort und ich möchte herausfinden wie es sich hier leben und arbeiten lässt. Bis jetzt läuft´s wie am Schnürchen, obwohl es ganz anders ist als ich dachte. Jeder Tag bringt Überraschungen: Sei es ein atemberaubender Ausblick von den unzähligen Miradouros (die berühmten Aussichtspunkte), die gleißende Hitze und täglich steigenden Temperaturen, oder eine neu entdeckte portugiesische Köstlichkeit. Trotzdem habe ich manchmal ein bisschen Heimweh. Ich vermisse meine Freunde und Familie, die nun 2.780,7 km weit weg sind.
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Was mir bei Heimweh immer Hilft sind Rituale. In Lissabon ist eines dieser Rituale der wöchentliche Samstagseinkauf auf dem Bio-Bauernmarkt im Jardim do Príncipe Real. Jeden Samstag kann man hier von 8 bis 14 Uhr frisches Gemüse, Obst, Käse, Öle, Kräuter, Brot, Wein und andere regionale bio-zertifizierte Produkte kaufen. Organisiert wird der kleine Markt in einer Kooperation von Agrobio und der Lissabonner Stadtverwaltung.

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Meistens kaufe ich mir Beeren, Feigen und Käse aus dem Alentejo und mache damit ein kleines Picknick im Schatten der mexikanischen Zypresse, die einen sagenhaften Baumkronendurchmesser von 23 Metern hat. Der Park, mit seinem Markt und den duftenden Blüten, ist für mich einer der schönsten Orte Lissabons. Manchmal, wenn ich dort sitze und in den blauen Himmel blicke, fühle ich mich fast wie zu Hause.

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Vom letzten Wochenendeinkauf sind neulich Madeira-Bananen übrig geblieben.

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Nach einer Woche waren sie mir schon etwas zu dunkel, da kam mir die Idee daraus ein Bananenbrot zu backen. Während ich die kleinen süß duftenden Bananen für den Teig zermanschte, musste ich an meine Reise nach Madeira genau vor einem Jahr denken.

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Gemeinsam mit meiner Freundin war ich auf der portugiesischen Blumeninsel unterwegs, die wegen des tropischen Klimas bekannt für ihre exotischen Früchte ist.

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Hier wachsen Ananasbanane, Guayave, Mango, Avocado oder Papaya, die so aromatisch wie sonst nirgendwo in Europa schmecken – jedenfalls habe ich noch nirgendwo in Europa so saftig süße Früchte gegessen, die nicht durch die Welt geflogen sind.

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Zurück zu meinen Madeira-Bananen. Die kleinen Babybananen sind besonders süß und haben im Gegensatz zu den großen Normbananen ein viel intensiveres Bananenaroma. Besonders gut schmecken sie, wenn sie die dunklen Zuckerflecken bekommen. Allerdings sollten sie dann schnell gegessen werden, weil sie im Handumdrehen überreif und schwarz werden. Aber auch dann kann man sie natürlich noch essen und weiterverarbeiten, z.B. als Bananenbrot.

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Bananenbrot mit Tahini, Honig und Cashewnüssen

Zutaten für etwa eine Backform 30 x 20 cm oder eine Kastenform 24 x 10 cm
2 EL Pflanzenöl für die Form
1–2 EL Mehl für die Form
3 normalgroße Bananen oder 5 kleine Bananen
2 EL Limettensaft
125 g Tahini (Sesammus)
2 Eier
100 g Haferflocken
100 g Weizenmehl
50 g Maismehl
½ TL Ceylon-Zimt
2 EL flüssiger Honig (je nach Geschmack und süße der Banane)
1 Prise Salz
75 g Cashewnüsse (es passen auch Walnüsse oder Haselnüsse)

Für das Topping
125 g Doppelrahmfrischkäse
2–3 EL Limettensaft
1 EL flüssiger Honig

  • Ofen auf 175 °C Umluft vorheizen. Form mit Öl auspinseln und mit Mehl bestäuben, damit man das Bananenbrot nach dem Backen gut aus der Form lösen kann.

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  • Bananen pellen und mit einer Gabel zermanschen bzw. mit dem Mixer in einer Schüssel pürieren. Langsam den frisch gepressten Limettensaft dazugeben.
  • Tahini und Eier in einer anderen Schüssel verquirlen, sodass einen homogene Masse entsteht.
  • Langsam Bananenpüree, Haferflocken, Weizenmehl, Maismehl, Zimt, Honig und Salz unter die Masse rühren. Zum Schluss die Cashewnüsse dazugeben und alles gleichmäßig in der Form verteilen.

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  • Im Ofen auf mittlerer Schiene etwa 30–40 Min. goldbraun backen. 
(Die Backzeit hängt von der Form sowie der Art des Backofens ab. Ich habe ein große Form in den Maßen 30 x 20 cm verwendet, sodass der Teig sehr flach in der Form liegt und eine kürzere Backzeit benötigt. Deshalb zwischendurch immer mal einen Blick in den Ofen werfen, um die perfekte Farbe und Konsistenz zu erzielen. Wenn man sich nicht sicher ist ob das Bananenbrot innen schon gar ist, kann man ganz leicht mit einem Holzstäbchen den berühmten Stäbchentest machen. Bleibt der Teig flüssig daran hängen, muss das Bananenbrot noch mal zurück in den Ofen. Wenn es innen noch nicht ganz durch und von oben schon bräunlich wird, einfach mit Alufolie abdecken.)

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  • Die Form aus dem Ofen nehmen , das Bananenbrot abkühlen lassen, in Stücke schneiden und nach Gusto mit Frischkäse-Limettencreme genießen.

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Anmerkung: Falls keine Madeira-Bananen aufzutreiben sind, eignet sich das Rezept natürlich auch mit normalen Bananen. Ich mag Bananenbrot am liebsten weniger süß, weil ich es – wie ein Brot – gerne bestreiche. Zum Beispiel mit Frischkäse-Limettencreme (dazu einfach die oben genannten Zutaten vermengen und das Brot damit bestreichen) oder Schokoladencreme und frischen Bananenscheiben.