So viele verschiedene Pflanzen-Drinks wie heutzutage, gab es noch nie zu kaufen. Über Milch aus Hanf, Mandeln, Hafer, Reis oder Erdnuss, bis hin zum Klassiker aus Soja. Sie alle unterscheiden sich nochmal in den Zusätzen und schmecken daher auch je nach Marke ganz verschieden, obwohl das gleiche drauf steht. Das macht es einerseits ganz aufregend, weil so viel Auswahl besteht und für jeden Geschmack etwas zu haben ist. Aber habt ihr eure Pflanzenmilch schon mal selbst hergestellt? Das ist im Handumdrehen gemacht und es lässt sich komplett selbst bestimmen, was alles in die vegane Milch hinein soll.
Eine meiner liebsten Sorten ist die klassische Bio-Sojamilch von Provamel, weil sie sich durch den hohen Eiweißgehalt sehr gut zum Kochen und Backen eignet. Im Kaffee, für Kakao oder im Müsli bevorzuge ich aber Mandelmilch. Schnell wurde mir klar, dass die selbstgemachte Mandelmilch so viel intensiver und besser schmeckt, als alle gekauften, die ich bisher ausprobierte. Und wie die duftet! Nicht unerheblich ist außerdem die Kostenersparnis. Ganz simpel benötigt man eigentlich nur Mandeln und Wasser, aber ich habe mittlerweile ein paar verschiedene Mixturen ausprobiert, die ich natürlich mit euch teilen möchte.
Das wird für meine Lieblings-Mandelmilch benötigt:
- Mixer
- Seihtuch oder sehr feines Sieb
- Leere Glasflasche für einen Liter
- Etwa hundert Gramm Mandeln
- Ein Liter Wasser
- Ein Esslöffel Öl, zum Beispiel Leinöl
- Eine Prise Salz
- Optional etwas Süßungsmittel, wie Zucker, Agavendicksaft oder Ahornsirup
Die Mandeln müssen zuvor mindestens vier Stunden im Wasserbad einweichen und danach gründlich gespült werden. Sie saugen sich mit Wasser auf und lassen sich außerdem leichter zerkleinern. Ich bereite das meist abends vor, sodass ich in der Früh direkt frische Mandelmilch für den Kaffee machen kann.
Die eingeweichten Mandeln kommen einige Sekunden in den Mixer, bis sie fein gestückelt sind. Ich gebe danach das Leinöl, die Prise Salz und meist noch etwas Vanillezucker oder Agavendicksaft hinzu, bis ich alles mit einem Liter Wasser aufgieße. Das lasse ich etwa zehn Minuten stehen und mixe es erneut.
Für meine Milchflasche habe ich einen sehr breiten Trichter, in den ich einen Nussmilchbeutel stülpe. Es klappt aber natürlich auch mit einem Sieb, in das ein Seihtuch (zum Beispiel ein Tuch aus Leinen oder Baumwolle) gelegt wurde und das auf einer Schüssel liegt. Die Mandelmilch wird nun gefiltert und zurück bleibt ein weißer Drink ohne Rückstände und natürlich der Mandeltrester, also die Mandelstückchen im Seihtuch. Fertig. Das geht wirklich super fix!
Im Kühlschrank hält sich die Mandelmilch rund drei Tage. So ein Liter muss also recht schnell aufgebraucht werden, da keinerlei Konservierungsstoffe enthalten sind.
Es gibt ganz viele verschiedene Variationsmöglichkeiten der Pflanzenmilch. Zum Beispiel könnte man die Hälfte der Mandeln durch Haferflocken ersetzen. Oder man gibt noch etwas Zimt oder Kurkuma dazu. Keine Scheu vor Experimenten! Gut ist, was schmeckt.
Da jedes Mal einiges an Mandeltrester übrig bleibt und der nicht einfach weggeworfen werden sollte, möchte ich euch nächsten Monat ein paar Möglichkeiten zeigen, was sich aus dem Trester alles machen lässt.
6 Kommentare
11. April 2016 von Drachenkater
Moin Ich habe eine Frage zur Mandelmilch, werden dafür geschälte oder ungeschälte Mandeln verwendet? MfG Drachenkater
12. April 2016 von Erbse Huth
Hallo Drachenkater :) das klappt sowohl mit geschälten, als auch mit ungeschälten sehr gut. Ich nehme meist ungeschälte, weil diese in der Menge oft günstiger sind. Es kommt auch ein bisschen drauf an, was du mit dem Mandeltrester der übrig bleibt, machen möchtest. Für manche Dinge sind die Schalen dann geschmacklich eventuell störend. Aber das ist echt Geschmackssache und mich stören die Schalen nicht. Liebe Grüße
21. Mai 2016 von Violinchen
Mandeln haben einen natürlichen Freßschutz, der auch bei uns Menschen verhindert, daß die Nährstoffe gut resorbiert werden. Deshalb sollte man alle Nüsse 4-6 Std. in Salzwasser einweichen, spülen und dann dörren - oder nach dem Abspülen zu Mandelmilch verarbeiten. So weit ich es ausprobiert habe, klappt das aber nur mit einem richtig teuren Standmixer ab 400,- aufwärts, oder? Wozu machst Du noch Öl rein? Das Mandelöl ist doch auch drin. (Leinöl ist natürlich sehr gesund.) Ich nehme immer ein Fackelmann-Seihtuch, das ich über einer smoothie-Flasche in den Porzellan-Kaffeefilter hänge.
16. Januar 2017 von Erbse Huth
Hallo Violinchen, ich habe ziemlich viele verschiedene Mandelrezepte in den letzten Jahren ausprobiert und habe irgendwann einfach festgestellt, dass es mit etwas Leinöl leckerer schmeckt und die Konsistenz für mich angenehmer ist. Ist - wie immer - aber natürlich Geschmackssache. Einen recht guten Mixer braucht man auf jeden Fall, wobei die Mandeln in Wasser eingeweicht recht weich werden. Ich selbst habe meinen Mixer gebraucht gekauft, da war er dann auch nicht so teuer. :) LG
31. Dezember 2016 von Felicia
Hallo Erbse :) Ich habe mir meine Mandelmilch auch schon mal selbst zubereitet, war aber nicht so ganz zufrieden muss ich sagen. Mit dem Hinweis dass man auch Leinöl nehmen kann (hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können - vor allem, da es eh mein Thema ist) und man es süßen darf und gerne auch sollte, schmeckt es nun sehr viel besser. Danke für die Tipps!
16. Januar 2017 von Erbse Huth
Hallo Felicia, das freut mich aber sehr! :) Danke für deine Rückmeldung. LG