In meinem letzten Artikel habe ich gezeigt, wie ich rohe Mandelmilch herstelle. Jedes Mal bleibt der Mandeltrester, also die abgeseihten und ausgepressten Mandelreste, übrig. Der Trester ist natürlich viel zu schade, um ihn einfach in den Bio-Müll zu schmeißen. Ich weiss noch sehr gut wie es mir ging, als ich meine erste Pflanzenmilch machte und am Ende mit einer Schale Trester da stand und erstmal nicht wusste, was ich damit alles anstellen konnte. Deshalb habe ich einige vegane Rezeptvorschläge für euch, bei denen der Mandeltrester fester Bestandteil ist.
Veganer Schoko-Mandel-Kuchen
Zutaten:
- 250 Gramm Mandeltrester
- 250 Gramm Mehl
- 250 Gramm Rohrohrzucker
- 1 Päckchen Backpulver
- 1 Päckchen Vanille-Zucker
- 2 bis 3 Esslöffel ungesüßtes Kakaopulver
- 1/2 Teelöffel Zimt
- 1 Prise Salz
- 50 Gramm vegane Margarine (zum Beispiel von Landkrone)
- 300 ml stark aufgebrühten Kaffee oder alternativ 300 ml Bio-Sojamilch (zum Beispiel von Provamel)
Zuerst werden alle trockenen Zutaten miteinander vermischt, danach folgen die flüssigen. Beides unter Rühren miteinander vermengen. Der Teig muss bei 180 Grad Celsius (Umluft) für ungefähr 45 bis 50 Minuten in den Backofen. Nachdem der Kuchen ausgekühlt ist, kann er dekoriert werden. Ich habe für mein Foto etwas veganen Quark mit Puderzucker gesüßt und mit roter Beete eingefärbt und auf den Kuchen getan. Im Kühlschrank wird das schön fest.
Veganes Mandel-Müsli mit Früchten und Bio-Sojajoghurt
Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, denn für das Müsli lässt sich alles zusammen mischen, was man gerne dazu isst. Ich liebe es den Mandeltrester mit frischen Beeren und Sojajoghurt zu essen. Von Provamel gibt es außerdem seit Kurzem veganen Bio-Quark, den ich zum Müsli beinahe noch lieber mag als den Joghurt.
Veganer Mandel-”Käse”
Zutaten:
- 200 Gramm Mandeltrester
- 2 1/2 Esslöffel Zitronensaft
- 3 Esslöffel Olivenöl
- 1 Knoblauchzehe
- 1 bis 1 1/2 Teelöffel Salz
- 160 ml Wasser
Die Knoblauchzehe sollte so fein wie möglich gehackt werden. Wer zu starken Knoblauchgeschmack nicht mag, nimmt besser nur eine halbe Zehe. Danach werden alle Zutaten miteinander vermengt und zu einem flachen Laib geformt. Bei 170 bis 180 Grad Celsius Umluft braucht der Mandelkäse rund 35 Minuten, dann ist er fertig. Ich mag ihn am Liebsten im Salat oder auf einer Scheibe Brot. Im Kühlschrank hält er sich drei bis fünf Tage, sollte also recht zügig gegessen werden. Auch wenn der Mandelkäse einen leichten Feta-Geschmack hat, hat er mit Käse aus tierischer Milch natürlich nicht viel zutun. Er lässt sich nach Belieben verfeinern. Zum Beispiel passen allerlei typische Küchenkräuter wie Basilikum oder Thymian hervorragend dazu.
Vegane Mandelkugeln, roh
Zutaten:
- 100 Gramm Mandeltrester
- 200 Gramm entsteinte Datteln
- 3 Teelöffel ungesüßtes Kakaopulver
- Etwas Zimt
- Einen Schuss Zitronensaft
Nachdem die Datteln im Mixer püriert wurden, kommen die restlichen Zutaten hinzu. Wer möchte, könnte noch Marmelade oder Agavendicksaft hinzugeben. Meistens sind die Datteln aber schon süß genug. Zu kleinen Bällen geformt, können sie zusätzlich in Kakaopulver oder Kokosflocken gerollt werden, sodass sie außen herum nicht mehr kleben.
Veganer Mandel-Brotaufstrich
Zutaten:
- 50 Gramm Mandeltrester
- 75 Gramm Möhren
- 75 Gramm Sellerie
- 1 Esslöffel Sesamkörner
- 1 Esslöffel Hefeflocken
- 1 Teelöffel Olivenöl
- 1 Teelöffel Zitronensaft
- Etwas Kurkuma, Salz und Pfeffer
Frische Möhren und Sellerie müssen zuerst klein geschnitten und dann gegart werden. Alternativ kann man natürlich auch bereits gekochte aus dem Glas wählen. Danach wird das gekochte Gemüse mit allen anderen Zutaten in einem Mixer püriert bis alles schön cremig ist. Schmeckt super lecker auf Brot!
Vegane Mandelkekse
Zutaten:
- 250 Gramm Mandeltrester
- 250 Gramm Mehl
- 100 Gramm Rohrohrzucker oder 150 Gramm Agavendicksaft (ggf. Mengen daran anpassen)
- 200 Gramm vegane Margarine
- 3 Teelöffel Zimt
- 1 Esslöffel Abrieb einer Bio-Orange
- 1 Prise Salz und Pfeffer
- Etwas Muskatnuss und Nelke
Die Zutaten werden zu einem Keksteig geknetet und zu flachen runden Plätzchen geformt. Damit sie außen herum etwas karamellisieren, rolle ich sie immer in Zucker. Bei 180 Grad Celsius (Umluft) müssen sie insgesamt 10 bis 15 Minuten backen. Ich wende die Kekse nach der Hälfte der Zeit einmal, damit sie von beiden Seiten gleichmäßig werden.
Und das waren wirklich nur ein paar wenige Rezept-Beispiele. Der Mandeltrester passt außerdem in Salat, Smoothies, Bratlingen oder im Pesto. Ich habe mir daraus aber auch schon mal eine Gesichtsmaske angerührt und somit meine Haut mit allerlei wichtigen Nährstoffen, wie Vitamin E (Tocopherol) und Vitamin A, versorgt.
4 Kommentare
27. May 2016 von Doris
Toller Beitrag, super leckere Rezepte. Vielen Dank dafür.
31. May 2016 von Erbse Huth
Dankeschön, Doris. Das freut mich!
22. September 2016 von Mona
Hallo liebe Erbse, ein toller Beitrag! :) Habe auch oft Trester von Mandelmilch (oder anderer Nussmilch, ich liebe Erdnussmilch, die habe ich gerade total für mich entdeckt!) übrig und finde es immer schade, den wegzuwerfen. Werde auf jeden Fall einige deiner Rezepte ausprobieren, danke! :) Wusstest du übrigens, was aus dem quasi "berühmtesten" Trester gemacht wird, dem von den Trauben bei der Weinernte? Grappa! Total interessant, kann man hier z.B. auch nachlesen: http://italienischer-grappa.com/trester-tresterbrand/ - da sieht man mal, dass Pressrückstände kein Abfallprodukt sein müssen. :) Liebe Grüße Mona
2. November 2018 von Daria
Liebe Erbse! Vielen Dank für die Rezepte! Aus meinem Mandeltrester habe ich diesmal „vegane Mandelkekse“ gebacken - sehr lecker! Viele Grüße, Daria