Es gibt eine ganze Reihe an Gründen, weshalb ich lieber Naturkosmetik als konventionelle Kosmetik verwende. Auf einen Grund möchte ich heute genauer eingehen: Mein Ziel ist es, möglichst auf Inhaltsstoffe zu verzichten, die der Umwelt schaden. Diese Belastung kann dabei vom Herstellungsprozess bis hin zur Abbaubarkeit des Rohstoffs reichen. In zertifizierter Naturkosmetik sind solche Stoffe nicht erlaubt, sie lassen sich jedoch oft in konventionellen Produkten finden. Glücklicherweise gibt es bereits eine ganze Reihe an naturkosmetischen Alternativen, die statt dieser umweltschädigenden Stoffe eingesetzt werden können und deutlich verträglicher sind – auch für den Menschen. Denn wie sage ich immer: Was der Umwelt nicht gut tut, kann auch für mich als Mensch nichts sein.
Hier also fünf von mir ausgewählte „schmutzige“ Inhaltsstoffe zum Merken, die ich nicht in meiner Kosmetik haben möchte und die alle nicht in Naturkosmetik enthalten sind:
♦ EDTA (Ethylendiamintetraacetat): In konventioneller Kosmetik ist diese spezielle Essigsäure ein Hilfsstoff, den man in Seifen oder Duschgelen unter dem Namen Tetrasodium EDTA oder Disodium EDTA in der INCI-Deklaration finden kann. Es handelt sich dabei um einen Komplexbildner, der als Wasserenthärter, Schaumbildner oder als Stabilisator von Emulsionen eingesetzt wird; er hat zudem eine konservierende Funktion. EDTA gilt als äußerst gewässerbelastend, da sich dieser Stoff gern mit Schwermetallen verbindet und schlecht biologisch abgebaut werden kann. Noch weiß man nicht, welche Folgen dies zukünftig auch für unser Trinkwasser haben wird! Das Umweltbundesamt empfiehlt schon seit den 90er Jahren, den Stoff zu ersetzen, trotzdem gilt EDTA noch immer als einer der am häufigsten verwendete Komplexbildner. Leider.
♦ Polyquats und Quats: Unter Quats versteht man quartäre Ammoniumverbindungen, die als Filmbildner die Kämmbarkeit von Haaren in Haarpflegeprodukten verbessern und antistatisch wirken. Deswegen finden sie sich am häufigsten in konventionellen Conditionern und Haarkuren, sie sind aber auch oft in Weichspülern enthalten. Quats haben die Eigenschaft, sich stark ans jeweilige Gewebe (z.B. an den Haarschaft) zu binden und bieten dazu einen konservierenden Effekt für das Produkt. In der INCI-Deklaration erkennt man sie an Namen wie Quaternium-80 oder Polyquaternium-10. Der große Nachteil: Die meisten Quats können nicht biologisch abgebaut werden und gelangen so in die Gewässer und letztlich damit auch in die Nahrungskette.
♦ Silikone: Zu einer größeren Bekanntheit haben es die Silikone gebracht, die von der Industrie in konventionellen Haarpflegeprodukten, Cremes, Lidschatten, Foundations oder Lippenstiften eingesetzt werden. Dort sorgen sie für Glanz im Haar, ein zartes Gefühl auf der Haut, eine geschmeidige Textur des Produkts oder für eine hohe Haltbarkeit des Lippenstifts. Es gibt eine ganze Reihe an unterschiedlichen Silikonen, die man in der INCI-Deklaration an Namen wie Dimethicone, Methicone, Cyclopentasiloxane oder Polysiloxane erkennt; meist haben sie die Endung -cone oder -siloxane. Schon die Herstellung von Silikon ist kein Spaß für die Umwelt, zudem bleiben Silikone später dann oft im Klärschlamm zurück, der in die Landwirtschaft ausgebracht wird und damit auch ins Grundwasser gerät – kurz gesagt: die biologische Abbaubarkeit ist also schlecht!
♦ Acrylate: Dieser Kunststoff wird als Gelbildner bzw. Quellmittel in konventioneller Kosmetik eingesetzt, damit ein Produkt die richtigen Fließeigenschaften hat (also beispielsweise ein Duschgel nicht zu dünnflüssig ist). Acrylate unterstützen mit dieser Eigenschaft auch Emulsionen und machen sie stabiler. Hergestellt werden sie aus Erdöl und kommen in unterschiedlichen Verbindungen vor: In der INCI-Deklaration lassen sie sich z.B. unter dem Namen Sodium Acrylates Copolymer, Acrylates Crosspolymer oder Polyacrylamide finden. Wie auch die anderen hier bereits besprochenen Rohstoffe sind sie leider schwer biologisch abbaubar – für mich damit ein KO-Kriterium!
♦ Mikroplastik: Steht in der INCI-Deklaration eines Produkts etwas von Polypropylene, Polyethylene oder Polycarbonate, so handelt es sich dabei um Mikroplastik. Ja, genau, richtig gelesen: Ein weiterer Kunststoff in der Kosmetik. In den Medien wurde in den letzten Monaten öfter über Mikroplastik berichtet, welches in ganz alltäglichen Produkten wie Zahncremes oder Peelings enthalten ist. Als Mikroplastik gelten per Definition alle Plastikteilchen, die kleiner als 5 Millimeter sind. Wenn sie durch den Abfluss gerauscht sind, landen sie oft im Grundwasser, denn für die Filter der Kläranlage sind die Teilchen meist zu klein. So werden sie auch von Vögeln und Fischen gefressen und lagern sich dann in ihnen ab – abgesehen davon, dass ein biologischer Abbau Hunderte von Jahren dauert!
Wie man am besten mit dem Umstieg auf Naturkosmetik beginnt, was Naturkosmetik überhaupt ist und wie man eine INCI-Deklaration versteht, darüber habe ich hier auf dem Bio-Blog bereits geschrieben. Was bewegt euch, Naturkosmetik zu verwenden? Auf welche Inhaltsstoffe verzichtet ihr lieber?
3 Kommentare
21. October 2016 von Michaela
Bei mir war es auch die Auseinandersetzung mit dem Thema Inhaltsstoffe, dass mich letztlich dazu gebracht hat, nahezu ausschließlich Naturkosmetik zu verwenden. Hab bereits vor einigen Jahren über meine Gründe und meinen Weg zur Naturkosmetik geschrieben: http://www.natuerlich-schoener.com/naturkosmetik/ Viele Grüße Michaela
28. October 2016 von Nidi
Die schlimmsten Stoffe in Kosmetik usw sind alle Arten von Duftstoffen! Der Verwender findet es geil und die bereits an MCS Erkrankten erleiden um die 45 schwerwiegende Symptome, weil Parfüm eben in unser aller Umwelt/Atemluft umherwabert. Es verbreitet sich gasförmig und unsere Körper haben keine Entgiftungsanlage für inhalativ aufgenommene Chemikalien. Es kommt vom Nachbarn ins Fenster geweht, Menschen gehen überall mit zig Produkten beduftet hin, es sind unfassbar viele Leute beduftet (etwa 99% aller Leute) und dazu kommen noch alle anderen Umweltgifte. Ätherische Öle oder Synthetik ist dabei auch egal, es sind alle Duftarten neurotoxisch, verursachen Asthma und MCS. Leider begreift kein einziger Hersteller oder Konsument die Brisanz, es juckt sie schlichtweg nicht, dass Menschen wie ich in Zwangsisolation ausharren und verzweifelt versuchen nicht abzukratzen, dass uns sogar Arzt und Krankenhaus verwehrt bleibt- weil Parfümierte dort sind. Uns wird unser Recht auf medizinische Hilfe und auf Teilhabe am öffentlichen Leben genommen, wir dürfen nirgendwo hin, denn die Chemikalien der Parfümierten sind immer da. Es frisst sich in Tapeten, Teppiche, Lackschichten, Holz, Kabeln, Kunststoffe, haftet am Staub an und alle Oberflächen gasen für immer Parfüm aus. Es geht niemals wieder raus, es wäscht sich auch aus Kleidung nicht raus, wodurch uns sogar Kleidung kaufen verwehrt bleibt. Wir werden in schon geringster Gift-/Duft- Konzentration atemlos, drohen zu ersticken, werden letztlich bewusstlos und können sterben...zu allen anderen Symptomen wohlgemerkt. Niemand hilft uns da, Deutschland verhindert sogar den Ausbau der Umweltmedizin und kein Scgwein tut etwas dagegen. Die Medien tun auch nichts, faseln das nach was der Staat will, man nennt MCS idiopathisch. Dabei ist seit mitte der 1980er alles erforscht. Deutschland tut so, als sei alles mysteriös und nicht erkkärbar, aber wir haben alle in etwa den selben Ablauf und identische Auslöser, Symptome zeigen sich weit unter der Merkschwelle, unter der Riechschwelle, es ist also keine psychische Reaktion. Deutschland sagt dazu "Nein!". Wir können nicht arbeiten, bekommen keine Rente, der Staat hilft uns nicht und die Medien berichten immer nur das was das Umweltbundesamt will, was jedoch nicht die echte MCS ist. Nur weil Deutschland insgesamt die Existenz der 15% als MCS erkrankt geltenden Deutschen verschweigen und wegreden will, wurde sogar 1995 ein Begriff erfunden, der Ökochonder, der aus schwerst kranken Menschen seither Spinner ohne Rechte macht. Und weil uns noch nicht genug Leid angetan wird, wurden Abwimmelstudien hervorgebracht, ohne Experten, ohne echte Erkrankte und unter völligem Ausschluss aller MCS Kriterien, unter Ausschluss weltweiter Forschung und unter Ignoranz der Diagnoseklassifikation der Weltgesundheitsorganisation. Es gab kein Ergebnis, weil MCS schlichtweg nicht Thema war, aber das Umweltbundesamt und alle anderen Deutschen Offiziellen preisen diese sogenannten Studien bis heute als Beweis an, dass MCS gar nicht existent ist. Sogar Wikipedia verweigert korrekte Berichterstattung. Wer das nun skurril und wirr findet, ich muss in diesem Sumpf irgendwie überleben, in unverschuldeter Armut und damit muss ich irgendwie biologisch leben, denn ich bin schwerst multisystemkrank durch alle Umweltgifte, wozu eben Duftstoffe auch gehören. Andere kaufen Pestizidnahrung und ich bin krank. Andere rauchen und ich bin krank. Andere haben um die 30 parfümierte Produkte im Haus und ich muss leiden. MCS Kranke sind durch die toxische Umwelt krank und jeden Tag wird es schlimmer, weil die Leute sich weigern ihr Konsumverhalten auf "umweltfreundlich und ungiftig" umzustellen. Nicht du bist was du isst, was du konsumierst macht alle krank und weil ihr so viele seid die schlechtes konsumieren, werden auch wir immer mehr. Die USA sagen 15 % der Leute sind MCS krank, die Zahlen übertragen sich laut Experten auch auf Deutschland, weil wir gleich leben wie Amerikaner. Trotzdem sagt Deutschland einfach "Nein!" und nennt uns Ökospinner. Sie begreifen nicht mal, dass nicht die Dosis allein das Gift macht, sondern auch die Aufnahmedauer sowie die Vielfalt aller Giftstoffe, wodurch die angeblich sicheren Grenzwerte total schwachsinnig sind. Nicht krank zu sein erscheint da skurril. Grenzwerte wurden schier wahllos festgelegt und wann immer ein Konzern sie nicht einhält nach oben gesetzt. Chronische Niedrigdosenexposition wurden niemals untersucht! Mischintoxikation ist kein Thema, denn wir sind etwa 3000 Stoffen zeitgleich ausgesetzt. Grenzwerte besagen, dass unter dieser Dosis in Einzelkontakt ein gesunder Mann nicht spontan tot umfällt. Ich bin inzwischen an 30 Befunden erkrankt, weiblich und habe schwere MCS. Ich reagiere auf Parfüm am schwersten, aber auch auf Straßenteerung, Raucher, Formaldehyd- ist auch im Parfüm-, Pestizide und Fungizide im Essen, in der Luft, alle Aromen der Industrie, also alles was stark konzentriert ist und generell auf alles was sich gasförmig verbreitet. Also, für mich und andere Erkrankte ist Parfüm die schlimmste Zutat in Kosmetik und Hygieneprodukten. Nidi
15. May 2019 von Kobold
Nidi, der Kommentar zum Thema "Duft"-Stoffe könnte von mir sein ! Du sprichst mir aus dem Herzen... Doch irgendwie, sind wir - die von MCS Betroffenen da allein mit unseren Problemen. Selbst im engsten Freundes- und Bekannten- oder Verwandtenkreis begreifen die Menschen nichts .... ! Gruß ..der Kobold aus Sachsen