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Als ich neulich im Biomarkt mit Freude die ersten Schwarzwurzeln in meinen Einkaufskorb packte, sprach mich eine junge Frau an. Was das denn sei und was ich daraus kochen wollen würde, wollte sie wissen. Gute Frage! Deshalb erkläre ich euch heute, wie man Schwarzwurzeln zubereitet, aufbewahrt und was alles in ihnen steckt.

Was sind Schwarzwurzeln und wie bereite ich sie am besten zu?

Diese Frage habe ich mir vor sechs Jahren auch noch gestellt. Ich kenne das Wintergemüse erst seitdem ich für meine Diplomarbeit ein Rezept eines Food-Bloggers damit nachkochen sollte.

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Claus nannte die Schwarzwurzeln damals Bergmanns Spargel oder Spargel des armen Mannes. In meiner Küche waren die erdigen Wurzeln damals zum ersten Mal zu Gast. Nach Spargel sahen sie absolut nicht aus und ich fürchtete mich ein bisschen vor dem Schälen, weil man von der milchsaftigen Schale klebrige Finger bekommen und diese nur schwer wieder davon befreien kann.

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Schwarzwurzeln richtig Schälen

Mit der richtigen Schälmethode ist das aber alles halb so wild. Unter fließendem Wasser mit Einweghandschuhen lässt sich die erdige Schale gut abschälen und dann wird auch das feine weiße Fleisch darunter sichtbar. Geschält wandern die Wurzeln direkt in ein Zitronen-Wasserbad damit sie sich nicht verfärben. Nun erinnern sich mich optisch tatsächlich ein wenig an Spargel.

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Schwarzwurzeln zubereiten

Geschmacklich sind sie meiner Meinung nach allerdings weit von Spargel entfernt. Sie schmecken etwas erdig, leicht nussig und sind milder als Spargel. Ich esse sie gerne kurz angebraten als leichten Salat, oder ganz einfach gekocht als Beilage zu Fleisch oder Fisch. Der Zubereitung von Schwarzwurzeln sind aber keine Grenzen gesetzt: Sie schmecken auch wunderbar in einer feinen Sauce zu Pasta (siehe Rezept unten), überbacken als Ofengemüse, als Quiche, in einer cremigen Suppe oder frittiert wie Pommes!

Schwarzwurzeln kaufen und aufbewahren

Geerntet werden Schwarzwurzeln im Oktober und sind bis April erhältlich. Ich habe sie bisher allerdings am häufigsten von November bis Februar, also in den Wintermonaten, gekauft und zubereitet. In der Gemüseschublade des Kühlschanks in ein Küchentuch gewickelt, halten die ungeschälten Schwarzwurzeln bei mir locker zwei Wochen.

Herkunft und Nährstoffe

Ursprünglich kommen die Wurzeln übrigens aus Spanien und wurden dort als Heilpflanze verwendet. Ab dem 17. Jahrhundert wurden sie dann als Gemüse angebaut. Schwarzwurzeln haben einen niedrigen Energiegehalt und einen hohen Anteil an Vitamin E, sowie Eisen und Kalium und sind zudem noch ein guter Ballaststoff-Lieferant – also genau das Richtige für eine gesunde Ernährung in den grauen dunklen Wintermonaten.

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Schwarzwurzel-Gnocchi mit Kürbis-Kernen

Zutaten für 4 Personen

1 Zitrone, gewaschen
1 EL Mehl
1 kg Schwarzwurzeln
4 EL Rapskernöl
1 Zwiebel, geschält und gehackt
500 ml Hafersahne
etwa ½ –1 TL Meersalz, nach Geschmack
1 Prise Cayenne-Pfeffer
1 Prise Muskatnuss, frisch gerieben
2 Packungen verzehrfertige Gnocchi (etwa 400–500 g)
30 g Kürbis-Kerne, gehackt
½ Bund Petersilie, gewaschen und getrocknet

Zubereitung

  • Zitrone waschen, Schale abreiben und ½ Zitrone pressen. Zitronenschale beiseite stellen und den Saft und das Mehl in eine Schüssel mit 2 l Wasser geben.
  • Schwarzwurzeln in der Spüle unter laufendem Wasser (am besten mit Einweghandschuhen) waschen. Anschließend schälen und schräg in etwa 5 mm feine Scheiben schneiden und in das Zitronenwasser geben, damit sie sich nicht verfärben.
  • Zwiebel schälen und klein hacken. Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebeln goldbraun anbraten. Danach die Schwarzwurzeln aus dem Wasser holen, trocken tupfen und zusammen mit den Zwiebeln etwa 8 Min. anbraten.
  • Mit der Hafercuisine ablöschen und bei reduzierter Temperatur mit geschlossenem Deckel einkochen, sodass eine cremige Sauce entsteht und die Schwarzwurzeln gar sind. Nach etwa 10-15 Min. mit Salz, Cayenne-Pfeffer, frisch geriebener Muskatnuss und der Zitronenschale abschmecken.
  • Verzehrfertige Gnocchi aus der Packung nehmen und zu den Schwarzwurzeln geben. Alles gut umrühren und mit verschlossenem Deckel bei niedriger Temperatur etwa 5-7 Min. ziehen lassen.
  • Währenddessen die Kürbiskerne hacken und in einer Pfanne ohne Öl rösten. Die Petersilie waschen, trocknen und hacken. Schwarzwurzel-Gnocchi auf Tellern verteilen, mit Petersilie und Kürbiskernen bestreuen und sofort servieren.