oele-fuer-die-hautpflege_julia-keith-fuer-dennsBereit für ein paar Fakten über Öle? In der Küche sind Olivenöl, Kokosöl, Sonnenblumenöl, Arganöl, Chiasamenöl und Kakaobutter wohlbekannt. Aber was haben sie im Bad bei der Hautpflege zu suchen?

Gleich mal vorweg, denn das gilt für alle Öle dieser Ölprobe: Kein Öl gleicht dem anderen, ihr Charakter ist unterschiedlich und entsprechend auch die Wirkung auf die Haut. Alle Pflanzenöle setzen sich aus spezifischen Fettsäuren (z.B. Ölsäure, Linolsäure, Palmitinsäure) und sekundären Pflanzenstoffen (z.B. Vitaminen, Phytosterole) zusammen. Von diesem individuellen Profil hängt jeweils ab, ob das Öl schnell oder langsam in die Haut einzieht oder ob ein Öl stabil ist oder schnell ranzig wird. Deswegen lohnt es sich, Pflanzenöle genauer kennenzulernen und gezielt auszuwählen. Was ebenfalls für alle Öle gilt: Am besten stammen sie aus Bioanbau und wurden nicht raffiniert oder desodoriert.

Olivenöl: Das bekannteste Öl der Welt wird aus den Früchten des Baums Olea Europaea gepresst, der rund ums Mittelmeer wächst. Seine Farbe ist grün-gelblich und duftet natürlich nach Oliven. Es steckt voller Ölsäure – die macht es stabil und gut haltbar. Dadurch wird Olivenöl nicht so schnell ranzig. In die Haut zieht es eher langsam ein, das macht es ideal für trockene und schuppige Haut, die es schützt und restrukturiert. Auch für Massagen eignet es sich perfekt.

Kokosöl: Auf vielen Beauty-Blogs wird von davon gesprochen, sicherlich liegt das auch an dem zarten und appetitlichen Kokosduft. Hergestellt wird es aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss, der Frucht des Palmengewächs Cocos nucifera. Das Besondere: es schmilzt erst bei einer Temperatur von über 22 Grad, darunter ist es fest und weiß. Die wichtigste Fettsäure ist die Laurinsäure. Sie sorgt dafür, dass das Öl sich auf der Haut leicht verteilen lässt, schnell einzieht und nicht fettig auf der Haut aufliegt. Dazu hat es eine leicht antimikrobielle Wirkung und ist länger haltbar. Kokosöl eignet sich als Körperöl, wird aber auch gern als Haarkur für die Pflege langer Haare verwendet.

Sonnenblumenöl: Oft wird das Sonnenblumenöl unterschätzt. Die Sonnenblume Helianthus annuus nimmt im Sommer so viel Sonnenenergie wie nur möglich auf und die steckt auch in dem hellgeblichem Öl. Es enthält viel Linolsäure und fühlt sich deswegen schön leicht auf der Haut an. Dazu bietet es Vitamin E, das antioxidativ und entzündungshemmend wirkt – ideal für Mischhaut! Allerdings sollte es schnell verbraucht werden, am besten innerhalb von einigen Monaten. Also nicht nur zur Pflege, sondern gleichzeitig auch in der Küche in Salaten verwenden.

Arganöl: In den letzten Jahren wurde das Öl für die Kosmetik immer beliebter. Es kann allerdings nur im Südwesten Marokkos aus den Nüssen der Arganbäume Argania spinosa hergestellt werden. Für die Pflege der Haut sollten die Nüsse vor der Produktion des Öls nicht geröstet worden sein. Seine Stärke ist ein breites Fettsäurespektrum, das die Haut besonders umfassend versorgt. Dazu enthält es rare sekundäre Pflanzenstoffe wie Schottenol, die antioxidativ und zellstimulierend wirken. Es empfiehlt sich deswegen für trockene und insbesondere für reife Haut. Der typisch nussige Duft ist vielleicht ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber dafür ist die Wirkung umso besser.

Chiasamenöl: Das Öl ist dank Social Media DER Newcomer. Die Samen der südamerikanischen Salbeiart Salvia hispanica kennt man in der Szene aus Puddings und Müsli; wenn man die kleinen Samen presst, entsteht Chiasamenöl – ein kostbares Wirkstofföl! Besonders wirksam machen es die über 60% Alpha-Linolensäure, die in ihm stecken. Diese ungesättigte Fettsäure wirkt zellerneuernd und heilend, es zieht sehr schnell in die Haut ein. Weil es nicht so lange haltbar ist und auch schon in einer geringeren Dosierung eine hohe Wirkung zeigt, kann es gut mit einem anderen Öl gemischt werden (z.B. Jojobaöl). Es passt zu trockner, entzündlicher und unreiner Haut.

Kakaobutter: Die runden flachen Chips zwischen all den schmucken Gläsern oben auf dem Foto ist die Kakaobutter, hergestellt aus den Samen der Kakaopflanze Theobroma cacao. Es gibt sie beim Bioladen denn’s im Kühlregal! Unter 34 Grad ist sie wegen der in ihr enthaltenen Kombination aus Stearinsäure und Ölsäure fest. Aber sie schmilzt sofort dahin, wenn sie mit warmer Haut in Berührung kommt und lässt sich so gut verteilen! Kakaobutter bildet einen schützenden Film, was gerade bei trockenener Haut sehr angenehm ist. Abgesehen davon: Wer könnte schon dem zart schokoladigen Duft widerstehen? Außerdem ist sie gut haltbar, außer natürlich, wenn man in sie reinbeißt 😉 . Mein Geheimtipp: Drei Chips von Kakaobutter machen sich auch gut im warmen Badewasser als pflegender Zusatz!

Hier nun noch abschließend zwei Tipps zur richtigen Anwendung von Ölen auf der Haut:

  1. Am besten trägt man Öl auf feuchter Haut auf: Nach dem Duschen oder über einem Gesichtswasser bei der Gesichtspflege. So lassen sich die Öle besser verteilen und ziehen schneller ein, indem sie die Feuchtigkeit in die Haut einschließen.
  2. Entscheidend ist auch die Dosierung: Nicht zu viel Öl nehmen! Für das Gesicht genügen schon wenige Tröpfchen, für den gesamten Körper etwa 2-3 Teelöffel.

Viel Spaß beim Ausprobieren! Habt ihr ein Lieblingsöl, das ihr sowohl in der Küche als auch im Bad verwendet?