Eigentlich bin ich ja meistens sehr schnell unterwegs, wenn ich meine Strecken an der Lahn laufe, denn bei meinen täglichen Trainingsläufen für den Marathon bin ich ja eher aufs Tempo fokussiert. Doch jetzt nehme ich mir durchaus mal Zeit etwas gemütlicher zu laufen oder spazieren zu gehen. Da sehe ich einfach viel mehr. Nein, ich meine nicht die Radfahrer oder Fußgänger, die mir entgegen kommen – ich schaue nach Kräutern, Wildkräutern. Sie wachsen am Wegesrand, unter Hecken und auf Wiesen.

Die Zeit um Pfingsten herum ist für mich dafür die allerbeste Zeit. Jetzt ist alles grün, die Natur strotzt vor Energie. Pfingsten, das auf den Begriff „pentekoste“ („Fünfzigster“) zurückgeht, bezeichnet den fünfzigsten Tag nach Ostern. Es gilt als Geburtsstunde der christlichen Kirche. Für mich steht Pfingsten aber vor allem für den Beginn der warmen Jahreszeit. Es grünt überall und auch die Pfingstritualegreifen das auf: Pfingstbäume werden geschmückt und gelten, wie die Maibäume, als ein altes Frühlingssymbol. Pfingstbrunnen werden kunstvoll mit Blumen dekoriert und bei Pfingstprozessionen bitten die Bauern um eine gute Ernte. Da können wir uns doch gedanklich nur anschließen, schließlich geht es um unser tägliches Brot, den Salat, den Rotkohl oder die Pastinake.
Eine gute Ernte hatte ich in den letzten Tagen wirklich: Löwenzahn, Giersch, Taubnessel, Gundermann, Schafgarbe, Labkraut, Ackerwicke und Spitzwegerich habe ich gefunden. Wildkräuter sind nicht nur für Sportler eine tolle Kraftquelle – stecken voller Proteine und Aminosäuren – sie machen jedes Essen leichter verdaulich.

Favorit ist gerade ein selbst gemixter Wildkräutersmoothie. Er ist super lecker, gesund und ich kann ihn gut mitnehmen und in der Pause trinken. Was ich nicht unterwegs „erbeuten“ kann, finde ich glücklicher Weise in meinem denn´s Biomarkt. Und auch hier fällt mir auf: Alles ist grün. Beim Gang durch die Gemüseabteilung freue ich mich über das frische Angebot: Rucola, Spinat, Feldsalat, Lollo Rosso, Basilikum, Zitronenmelisse, Möhren und Radieschen mit „Oberteil“, sprich Blattgrün . Gut versorgt von abseits von Verkehr und Hundespaziergängern gelegenen Wiesen und Waldrändern brauche ich ja vom Grün gar nicht mehr so viel. Etwas Spinat packe ich noch ein, denn Spinat macht stark, das wissen wir ja schon von Popeye. Im Ernst: Spinat nährt die Mitochondrien, die Kraftwerke der Muskelzellen. Und leistungsfähige Muskeln brauche ich als Läuferin.
Für meinen Smoothie brauche ich unbedingt noch Erdbeeren. Die roten Früchtchen sind mein absolutes Lieblingsobst und auch Erdbeeren stehen für mich als Symbol für den Beginn der warmen Jahreszeit. Ich schlendere weiter vorbei an den gut gefüllten Regalen: Medjool Datteln für die Süße, etwas Ingwer, Kokosmus und Chiasamen kommen noch in meinen Einkaufskorb.

Zu Hause angekommen, kann ich es gar nicht erwarten alle Zutaten in meinen Mixer zu geben – buchstäblich im Handumdrehen ist der Smoothie cremig püriert fertig – einfach hhhhmmmm. Ich mache gleich etwas mehr davon und stelle mir eine Flasche für Morgen in den Kühlschrank.
Denn morgen will ich wieder richtig Gas geben, wenn ich meine Strecke an der Lahn laufe.

REZEPT

WILDKRÄUTERSMOOTHIE
100 gr Wildkräuter (Löwenzahn, Taubnessel, Giersch, Gundermann…..)
50 gr Spinat
1 halber Daumen Ingwer
3 Medjool Datteln (entkernt)
2EL Kokosmus
300 gr Erdbeeren
2 Tl Chiasamen (gekeimt)
500ml Cocosdrink

Alle Zutaten in einen Mixer geben und auf der stärksten Stufe mixen. Am besten kalt genießen.