14 Tage Sizilien mit Kind und Kegel! Wo ich früher einen Abend vor Abflug noch schnell meine 7 Sachen zusammen gepackt habe, war ich vor unserem ersten großen Familienurlaub fast nervös: Was packe ich ein, was lasse ich lieber daheim, wo wohnen und was unternehmen wir mit dem kleinen Knirps voller Tatendrang am besten? Meine Erfahrungen berichte ich euch in dieser kleinen Fotostory.

Kinderwagen, Babytrage, Kindersitz und Reisebett? So eine Reise mit Nachwuchs wird schnell zu einem halben Umzug. Je nachdem wohin die Reise geht und wie alt bzw. schwer das Kind ist, sollte man sich fragen, ob es sich lohnt den Kinderwagen einzupacken. Die Trage für unsere 1 jährige Tochter hat uns vollkommen ausgereicht und war einfach praktischer in den oftmals bergigen Orten auf Sizilien. So konnten wir einen sparsamen Stadtflitzer mit kleinem Kofferraum mieten – das schont die Umwelt und den Geldbeutel 😉 Den Kindersitz haben wir zusammen mit dem Auto gemietet und das Babybett hat unser netter Vermieter bei seinen Freunden für uns ausgeliehen.

Mineralische Bio-Sonnencreme für Kinder und eine kleine Reiseapotheke hatte ich aus Deutschland mitgebracht. Windeln hingegen wollte ich lieber vor Ort kaufen, um Platz und Gewicht beim Gepäck zu sparen. Im Nachhinein hätte ich doch besser unsere Bio-Windeln aus Deutschland einpacken sollen, denn in den kleinen Supermärkten unseres Wohnortes gab es nur Windeln mit Zusatz- und Duftstoffen zu kaufen.

Für die gute Laune haben wir natürlich auch Spielzeug eingepackt. 3 Teile haben dabei völlig ausgereicht, denn unsere Kleine spielt ohnehin am Liebsten mit Allem was nicht nach Spielzeug aussieht 😉

Die Wahl der Unterkunft fiel mir besonders schwer. Wichtig war mir ein ruhiger friedlicher Ort, an dem wir uns alle wohl fühlen und zurückziehen können. Zu abgeschieden sollte es aber auch nicht sein, denn wir wollten nicht immer ins Auto steigen müssen um Brötchen zu kaufen. Die Wahl fiel dann auf eine Unterkunft mit Garten am Stadtrand des kleinen Örtchens Scicli.

Eine eigene kleine Küche war mir sehr wichtig, um das Essen frisch für unsere Tochter (und natürlich auch für uns selbst) zu kochen. Gerade wenn der Nachwuchs noch mit Brei gefüttert wird, ist es praktisch auch einen Pürierstab zur Hand zu haben.

Außer Haus war Pasta mit Tomatensauce die Leibspeise unserer Tochter. 

Unser Garten mit Zitronen- Oliven- und Feigenbäumen, wildem Fenchel und zwei Hängematten war unser kleines Paradies. Hier haben wir gemeinsam gegessen, die Kleine konnte zufrieden spielen, oder mit uns zusammen Mittagsschlaf in der Hängematte machen.

Am späten Nachmittag war das Meer unser Lieblingsort und in 10 Min. Autofahrt erreichbar. Am besten hat uns der nahe gelegene Strand in Donnalucata gefallen, weil er sehr ruhig war und es an einigen Stellen kleine Buchten mit seichter Brandung zum Plantschen gab. UV-Shirts und Sonnenhut waren unerlässlich, denn die Kleine war nicht zu bremsen und hat sich kaum unterm Sonnenschirm aufgehalten.

Der Ausflug zu einem kleinen Bio-Hof in der Nähe von Noto ist uns allen in besonders schöner Erinnerung geblieben.

Nachdem wir den Hof von Fabio und Annarella besichtigt hatten, wurde gekocht! Ich liebe es ja, anderen (fremden) Mensch in die Töpfe zu gucken und sie dabei kennenzulernen.

Genauso geht es Fabio und Annarella, die beide passionierte Bio-Bauern sind und vor etwa 15 Jahren den Hof von Fabios Eltern übernommen haben. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ein Kochkurs mit unserer 1 jährigen Tochter, die grade Laufen lernt, das Richtige für uns ist. Es war die wahrscheinlich beste Entscheidung unseres Urlaubs. Wir wurden, obwohl wir viel zu spät aufkreuzten, so warmherzig in die Kochrunde aufgenommen und hatten großen Spaß an diesem Tag!

Im Nachhinein habe ich während diesem Urlaub viel über unser Familienleben gelernt. Weniger ist mehr, war immer schon meine Devise und ist besonders mit einem Kleinkind ein wichtiger Aspekt in der Urlaubsplanung. Das fängt beim Gepäck an und hört bei den Familienaktivitäten auf. Letzteres fiel mir manchmal etwas schwer, hat sich am Ende aber immer als die bessere Entscheidung entpuppt. Als Familie bewegen wir uns jetzt in einem ganz anderem Tempo, und das sehe ich auch positiv: Wenn wir die Welt durch die Augen unserer Tochter betrachten, gibt es keine Angst etwas zu Verpassen. Es gibt nur das Hier und Jetzt – Entschleuigung pur!