Naturkosmetik Anti-Aging

Ein Spoiler gleich mal vorweg: Ich bin 43 Jahre alt und finde das gut. Wenn ich in einem Gespräch dazu füge, dass ich mich sogar darauf freue, in einigen Jahren 50 Jahre alt zu werden, sieht die Reaktion meines Gegenübers meist so aus: Wie ich denn bitte darauf käme, ich solle mich lieber mal nicht zu früh freuen!

Klar, zu diesem Zeitpunkt bin ich dann wahrscheinlich in den Wechseljahren und habe vielleicht so manches Zipperlein mehr. Aber ich trage schon lange die Vision in mir, dass ich in diesem Alter erst so richtig in Form komme, vor allem geistig und kreativ – weil ich mich dann selbst noch besser kenne und ich noch weniger unsicher bin.

The best is yet to come

Meine 20er und 30er Jahre waren gut, aber ich wünsche mich keinesfalls mehr in dieses Alter zurück: Ich war oft besorgt und stand unter Druck, was mal aus mir werden würde. Nicht dass ich das jetzt so genau wüsste 😉 ! Aber ich habe mittlerweile mehr Vertrauen gewonnen, dass sich schon alles fügen wird. Am wichtigsten war für mich die Erkenntnis, dass es gar nicht so entscheidend ist, was andere über mich denken. Diese Einsichten schenken mir viel innere Freiheit, und ich habe deswegen das Gefühl, dass mein Leben in den letzten Jahrzehnten stetig besser geworden ist. Das darf gern so weiter gehen!

Schönheit ist gar nicht so oberflächlich

Nun bin ich von Beruf Beauty-Bloggerin und beschäftige mich täglich mit dem Schreiben über das Thema Schönheit. Mein Blick auf das Thema Beauty ist dabei viel weniger oberflächlich, als man es vielleicht vermuten könnte: Natürlich kann ich optisch nicht mit einer Zwanzigjährigen mithalten, aber warum sollte ich das auch? Ich setze neben meinem – natürlich mit Naturkosmetik gepflegten 😉 – Äußeren viel mehr auf Ausstrahlung. Meine Neugierde auf das Leben und auf andere Menschen lässt mich lebendig wirken. Das Thema Alter rückt damit auch für Außenstehende oft in den Hintergrund.

Grundsätzlich beschäftige ich mich nicht gern mit Dingen, die keine positive Entwicklung in Aussicht stellen: Denn die Natur hat das Altern im Konzept des Lebens vorgesehen. Nur mit hohem Aufwand lässt sich das optische Älterwerden in Nuancen aufhalten – und es bleibt dadurch entsprechend weniger Raum für das Eröffnen von neuen Horizonten. Der allgegenwärtige Jugendwahn ist für mich ein Festhalten an vergangenen Verhältnissen.

Insbesondere trifft es die Frauen, die nach dem Bild der Medien immer wie Anfang 20 aussehen sollten. Der Begriff Anti-Aging auf einem Kosmetikprodukt hört sich mittlerweile für die meisten Frauen schon ganz normal an. Ich mag das Wort Anti-Aging nicht, denn es heißt für mich, dass ich eine Anti-Haltung gegenüber mir und meiner eigenen Weiterentwicklung einnehme.

Happy Aging mit Naturkosmetik

Ich finde es gut, dass sich viele Naturkosmetikfirmen dem Jugendwahn nicht ganz und gar ergeben haben und auf das Anti-Wort verzichten. Weleda spricht bei der Granatapfelserie von „aktiver Regeneration“ und Logona bezeichnet die neue Serie für reife Haut mit dem Namen „Age Protection“. Noch offener positiv steht Martina Gebhardt dem Älterwerden gegenüber, sie hat ihre Linie gleich mal „Happy Aging“ getauft und sagt, dass „Anti“ letztlich alt macht.

Beauty-Produkte für ältere Haut haben in meinen Augen übrigens durchaus ihren hautphysiologischen Sinn: Während meine Haut mit 20 Jahren kaum eine Creme gebraucht hat, sieht sie nun schöner aus, wenn ich ihr genügend Feuchtigkeit und Lipide biete. Das hat für mich übrigens nichts damit zu tun, nicht älter werden zu wollen – sondern eher mit Fürsorge für sich selbst.

Das Granatapfel Straffende Serum von Weleda wirkt antioxidativ und spendet der Haut mit Glycerin, Aloe Vera und Granatapfelsaft Feuchtigkeit. Ich trage darüber immer eine Creme oder ein Gesichtsöl auf. – Reichlich Lipide und Vitamine bietet die Happy Aging Cream von Martina Gebhardt, die man auf der feuchten Haut verwendet und von der man nur ganz wenig benötigt. – Neu ist die Age Protection-Linie von Logona, aus der mir das Reinigungs-Öl-Gel besonders gut gefällt: Aus dem öligen Gel wird in Kontakt mit Wasser eine Reinigungsmilch, die sich leicht abspülen lässt.

Ermutigend finde ich, dass die amerikanische Beauty-Zeitschrift Allure aus dem renommierten Condé Nast-Verlag Anfang des Jahres das Wort „Anti-Aging“ aus ihrem Wortschatz verbannt hat. Die Chefredakteurin forderte die Kosmetikfirmen in ihrem Editorial dazu auf, endlich mit der Altersdiskrimierung gegenüber Frauen Schluss zu machen.

Und ihr, wie steht ihr zum Älterwerden?