Naturkosmetik Shampoo

 

Auf meinem Profilfoto habt ihr bestimmt schon gesehen, dass ich meine Haare kurz trage. Und mit kurz meine ich – richtig kurz! Das war nicht immer so, bis etwa Anfang 20 waren meine Haare sehr lang und gingen bis zum Po. Dann folgte eine experimentierfreudigere Phase: Nach schulterlangen Haaren à la Kate Moss in den 90ern Jahren kam der berühmte Rachel-Bob à la Jennifer Aniston dran (ihr wisst schon, aus der Serie Friends). Und schließlich packte es mich und ich schnitt meine Haare raspelkurz ab. Auf einmal fühlte sich mein Kopf so herrlich leicht an!

Aber so richtig bereit war ich offenbar noch nicht für diesen Statement-Look und ließ mein Haar nach einiger Zeit wieder wachsen. Erst als ich eine berufliche Veränderung in Angriff nahm, wagte ich mich erneut an den Pixie. Seitdem liebe ich meine kurzen Haaren und denke nur noch selten daran, wie es wäre, mal wieder lange Haare zu haben. Aber wer weiß, vielleicht kommt eines Tages doch wieder eine langhaarige Phase dran?

Was mir durch meine unterschiedlichen Looks über die Jahre hinweg klar geworden ist: Haare sind viel mehr als tote Hautanhangsgebilde, sie drücken etwas aus und zeigen ein Stück von meinem Charakter. Ich mag meinen Kurzhaarschnitt gern, weil ich ihn gedanklich mit Klarheit und Freiheit verbinde. Aber auch lange Haare stehen nicht nur für klassische Weiblichkeit, sondern symbolisieren in meinen Augen auch Stärke.

Naturkosmetik Duschgel

 

Haarpflege bei kurzem Haar

Pflegeleichter als lange Haare sind die kurzen Haare nach meiner Erfahrung nicht unbedingt: Ich muss etwa alle vier Wochen zum Friseur und habe dazu an einem Bad Hair Day nicht die Möglichkeit, mir einfach einen Pferdeschwanz zu binden. Aber ich muss meine kurzen Haare nach der Wäsche nicht aufwändig pflegen – definitiv ein Vorteil gegenüber langen Haaren. So komme ich gut mit einem Shampoo für normales Haar aus; praktisch für unterwegs sind auch Duschgels mit 2in1 Funktion (wie das Speick Natural Aktiv Duschgel für Körper und Haar).

Naturkosmetik Shampoo

 

Naturkosmetik-Shampoos für lange Haare

Lange Haare brauchen da schon etwas mehr Zuwendung – vor allem, wenn sie trocken, spröde, lockig oder gefärbt sind. Viele Langhaarträgerinnen und -träger scheuen sich deswegen, ein Naturkosmetik-Shampoo zu verwenden: Sie fürchten, dass die natürlichen Shampoos hinsichtlich der Kämmbarkeit und der pflegenden Wirkung nicht mit konventionellen Shampoos mithalten können.

Aus was Shampoos bestehen: Tenside

Werfen wir doch erst mal einen genaueren Blick auf die Inhaltsstoffe eines Shampoos: Grundsätzlich sind Shampoos für die Reinigung der Haare zuständig, sie enthalten deswegen Tenside. Diese umkapseln mit ihren wasserliebenden und fettliebenden Teilen Schmutz und Fett, die dann mit Wasser ausgespült werden können.

Je nach physikalischer Ladung kann man verschiedene Gruppen an Tensiden unterscheiden, die eine unterschiedliche Reinigungskraft haben. In konventionellen Shampoos kommen oft anionische Tenside mit negativer Ladung wie z.B. Sodium Lauryl Sulfate zum Einsatz. Kationische Tenside haben eine positive Ladung, leider können diese sogenannten Quats meist nicht biologisch abgebaut werden. Die bekanntesten Tenside in Naturkosmetik-Shampoos sind nichtionische, also nicht geladene Tenside wie die Zuckertenside (z.B. Coco Glucoside), meist in Kombination mit anionischen Tensiden wie Kokossulfaten.

Shampoos: Balance aus Reinigung und Pflege

Nun sollen Shampoos aber nicht nur reinigen, sondern das Haar gleichzeitig auch kämmbar machen und sogar etwas pflegen: Gar nicht so einfach, dabei die richtige Balance zu finden! Denn ist ein Shampoo zu pflegend, reinigt es die Kopfhaut nicht so gut. Wird hingegen die Kopfhaut so richtig quietschig sauber, dann wurden sicherlich auch die pflegenden Lipide aus dem Haar gespült (wirkt dann strohig).

In Shampoos sind deswegen nicht nur Öle, sondern auch pflegende Wirkstoffe enthalten, die am Haarschaft aufziehen und auf diese Weise die aufgeraute Schuppenschicht schließen – für bessere Kämmbarkeit und Glanz der Haare. Hier tut sich die konventionelle Kosmetik leichter, denn Filmbildner wie Silikone oder die positiv geladenen Quats haften gut am Haar (sind aber eben kaum biologisch abbaubar und deswegen in Naturkosmetik nicht erlaubt).

Die Alternativen in der Naturkosmetik sind hierfür z.B. Lecithine oder Weizenproteine, gelegentlich findet sich auch der von BDIH bzw. Cosmos erlaubte und gut wirksame kationische Filmbildner Guar Hydroxypropyltrimonium Chloride. Insbesondere durch diesen Stoff wird das Haar gut kämmbar und ähnlich wie mit einem konventionellen Shampoo gepflegt.

Langhaarigen Naturkosmetik-Skeptikerinnen empfehle ich deshalb oft, sich langsam an natürliche Shampoos heranzuwagen und erst mal ein Shampoo mit dem oben erwähnten Filmbildner Guar Hydroxypropyltrimonium Chloride zu verwenden (z.B. das Bioturm Shampoo Repair). Außerdem empfehle ich meist zwei Waschgänge – denn spätestens beim zweiten Waschgang schäumen auch moderne Naturkosmetik-Shampoos!

Und ihr, tragt ihr euer Haar kurz oder lang? Welches Naturkosmetik-Shampoo mögt ihr am liebsten?