Die Weihnachtszeit war für mich schon immer eine Zeit der Vorfreude. Geheimnisvolle Weihnachtsvorbereitungen und all die großen und kleinen Familientraditionen erwärmen mir bis heute jedes Jahr auf’s neue das Herz.

Vor allem mit dem eigenen Kind gewinnt Weihnachten für mich noch mal eine ganz neue Bedeutung: Meine Kindheitserinnerungen an die schönste Zeit des Jahres, der Zeit für Familie und Freunde, der Besinnlichkeit und der Zeit für Geschenke, erlebe ich mit meiner kleinen Tochter noch mal ganz neu. Und ich kann jetzt schon sagen, dass dies das allerschönste Weihnachtsgeschenk für mich sein wird.

Leider bleibt für viele Menschen in der alljährlich aufkommenden Weihnachtshektik die Ruhe und Besinnlichkeit auf der Strecke und weicht einem unreflektierten Konsumrausch – dabei ist das Schenken und die Zeit miteinander eine so wunderbare Angelegenheit.

Während unsere Ozeane im Verpackungsmüll versinken, der eine Gefahr für die Natur und alle Lebewesen dieser Welt bedeutet, frage ich mich, ob dieser weihnachtliche Verpackungswahnsinn wirklich sein muss.

Aber was wäre Weihnachten ohne das schöne Ritual des Geschenke Auspackens?

Gerade für die Vorfreude der ganz Kleinen, spielt die Neugierde darauf, was sich da so schön bunt verpackt unter’m Tannenbaum versteckt, eine große Rolle. Man sagt ja so schön: Vorfreude ist die schönste Freude! Wenn wir aber nun die Geschenke alle ganz „nackig“ verschenken würden, wäre die geheimnisvolle Vorfreude dahin. Oder?

Geschenke können aber auch ohne große Müllproduktion verpackt und verschenkt werden. Mein Vorschlag zur Nachhaltigkeit: kreative Zweckentfremdung von Dingen, die wir nicht mehr brauchen.

Ich habe euch hier meine liebsten DIY-Recycling-Geschenkverpackungen zusammengestellt. Dazu müsst ihr einfach nur sammeln, was euch gefällt!

Altes Zeitungspapier ist der Klassiker unter den Geschenkpapier-Alternativen. Man kann es gleich nehmen wie es ist, oder aber selbst bemalen und verzieren. So wird das Geschenk zu einem ganz besonderem Unikat, und auch den Kleinen kann man beim gemeinsamen Bemalen eine große Freude machen. 

Auch (bunte) Magazinseiten mit ungewöhnlichen Motiven und Mustern eignen sich super und müssen nicht mal bemalt werden! 

Klo- und Küchenrollen kann man wunderbar als kleine Schachteln zum Verschenken umfunktionieren. Einfach bunt Bemalen, mit selbst gesammelten Tannenzweigen verzieren – fertig!

Bunte Tücher oder Stoffreste gefallen mir persönlich besonders gut. Dieses Tuch hier ist z.B. schon seit Jahren in Gebrauch und  immer ein ganz besonderer Hingucker!

Wie ihr seht, muss man beim Geschenke verpacken nicht immer auf Geschenkpapier zurückgreifen, sondern kann seiner Kreativität einfach freien Lauf lassen. Dafür muss man sich die Dinge, die sonst im Müll landen, einfach mal genauer angucken und aufheben:

  • hübsch geformte Marmeladengläser und Blechdosen
  • Kordeln und Schnüre aus Naturfasern
  • silberne und goldene Espresso-, Pralinen- und Keksverpackungen 
  • Blätter, Beeren und Zweige zum Dekorieren (einfach beim nächsten Spaziergang sammeln)

Außerdem kann man altes Geschenkpapier und Schleifen super wiederverwenden oder Geschenke mit Geschenken verpacken, z.B. liebe oder süße Kleinigkeiten in Socken stecken, Schokolade um Boxershorts oder italienische Pasta in Oma’s antike Leinenhandtücher wickeln, die Sammeltasse vom Flohmarkt mit selbstgebackenen Plätzchen befüllen, den Honigkuchen in die Vintage-Dose stecken …

… und damit machen wir uns und der Umwelt ein wenig mehr Weihnachtsfreude, denn morgen, Kinder, wird’s was geben:

„Laßt uns nicht bey den Geschenken
Neidisch auf einander sehn;
Sondern bey den Sachen denken:
„Wie erhalten wir sie schön,
Daß uns ihre Niedlichkeit
Lange noch nachher erfreut?“

(Karl Friedrich Splittegarb 1795 in „Lieder zur Bildung des Herzens“)

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim Basteln und eine besinnliche Weihnachtszeit mit euren Lieben!