Ich tue es, du tust es, die meisten Menschen tun es hin und wieder und meiner Meinung nach sollten es eigentlich alle tun: Bio kaufen! „Aber Bio ist doch so teuer!“, höre ich euch jammern. „Ist es das denn wirklich wert?“ Schauen wir doch mal! Lohnt sich der Preis für Bio-Lebensmittel und muss man sich tatsächlich in Armut stürzen, um seine Familie und sich selbst ökologisch zu ernähren?
Mit letzterer Frage haben sich meine Kolleginnen Jenny und Ariane schon ausführlich beschäftigt. Jennifer hat ausprobiert ob man sich als Alleinerziehende mit chronisch knapper Kasse Bio tatsächlich leisten kann. Achtung Spoiler: Die Antwort ist ja! Das weiß ich deshalb so genau, weil mir als Single-Mom das Phänomen der knappen Kasse durchaus bekannt ist. Trotzdem ernähre ich meinen Sohn und mich mit Bio-Lebensmitteln. Warum?
Gute Gründe dafür gibt es genug! denn´s Biomarkt wollte es genau wissen und startete deshalb eine Umfrage auf dem eigenen Facebook-Channel mit der unmissverständlichen Frage:
„Welche drei Dinge sind Euch beim Bio-Einkauf am wichtigsten?“
10 Antwortmöglichkeiten waren vorgegeben und die Beteiligung konnte sich sehen lassen.
Kommen wir direkt zu den Ergebnissen:
1. Vermeidung von Pestiziden und anderen Rückständen
Die eigene Gesundheit (und/oder die der Familie) ist den Umfrage-Teilnehmern am wichtigsten.
2. Tierwohlstandards
Dicht gefolgt vom Wohlergehen der auf Bio-Höfen gehaltenen Tiere.
3. Umweltschutz
Auf Platz drei folgt der Umweltschutz durch ökologischen Landbau.
4. Qualität der Produkte
Platz vier nimmt die Qualität der Produkte ein.
5. Einhaltung von Sozialstandards / Fairtarde
Eine Überraschung war für mich persönlich der fünfte Platz. Die Einhaltung von Sozialstandards hätte ich weiter vorne erwartet, sollte es doch neben den Tieren beispielsweise auch um das Wohl der Mitarbeiter gehen.
6. breites Angebot für verschiedene Ernährungsformen
Es folgen das breite Angebot für verschiedene Ernährungsformen und der natürliche Geschmack, den ich ebenfalls weiter vorne gesehen hätte, ebenso wie die Zertifizierungen der Öko-Anbauverbände, die sich an 8. Stelle befinden.
7. natürlicher Geschmack
8. Zertifizierung der Öko-Anbauverbände
Platz 9 und 10 sehen so aus:
9. Einkaufsatmosphäre & kompetente Beratung
10. persönliche Bekanntheit des Erzeugers
Wobei Punkt Nummer 10 im Prinzip echte Regionalität, also regional im engsten Sinne meint – aber ich befürchte, das ist schlicht und ergreifend nicht als solches erkannt worden. Das würde auch das miserable Abschneiden dieses Punktes erklären. Denn etliche Leser schrieben im Kommentar unter die Umfrage, dass ihnen der Punkt Regionalität fehlen würde.
Interessant ist jedoch, dass sich das Ergebnis der Umfrage von denn´s Biomarkt von einer ganz ähnlichen Umfrage des Bundeslandwirtschaftsministeriums aus dem letzten Jahr unterscheidet. Hier wurden 780 Menschen befragt die zumindest gelegentlich Bio-Lebensmittel kaufen. Es waren ebenfalls drei Nennungen möglich. So ist das Ganze hier ausgegangen:
Und jetzt zu dir! Wie hättest du abgestimmt? Was sind deine ganz persönlichen Gründe um Bio-Produkte zu kaufen?
4 Kommentare
24. January 2020 von Doris Methling
Für mich ist beim Einkauf im Biomarkt auch die Ökologie insgesamt, die Nachhaltigkeit und er Klimaschutz ein Thema. Um so mehr war ich ziemlich geschockt, als ich gestern zufälligerweise in meinem denn's Biomarkt u.a. Blaubeeren aus Chile gesehen haben. Das ALDI sowas macht wundert mich nicht, aber sollte der Anspruch eines Bioladens da nicht ein anderer sein. Ich würde mir sehr wünschen, dass denn's regionale Obst- und Gemüsesorten außerhalb der europäischen Saison nicht aus Übersee anbietet, sondern darauf verzichtet und seine Kunden darüber aufklärt, welch umfangreiche Folgen bspw. der Blaubeeranbau in Chile für den Konsum in Deutschalnd f[r Klima, Natur und Umwelt hat. Das ist ehrlich und konsequent!
24. January 2020 von denn´s Social Media Team
Liebe Doris, wir können deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Als Fachhandel für Bio-Lebensmittel verstehen wir uns jedoch als Vermittler zwischen den Landwirten, Produzenten und Lieferanten, die nach den ökologischen Prinzipien arbeiten auf der einen Seite und unseren Kunden, die mit ihrer Lebensweise und ihrer Ernährung genau dieses nachhaltige Wirtschaften unterstützen möchten auf der anderen. Vor diesem Hintergrund denken wir den gemeinsamen Einsatz für die ökologische Landwirtschaft auch grenzenlos und arbeiten immer dann, wenn sich die Ware nicht aus Deutschland beziehen lässt, vertrauensvoll mit europäischen Partnern zusammen. Im Falle von saisonalem Obst und Gemüse ist es nun so, dass sich viele unserer Kundinnen und Kunden bereits vor der heimischen Ernte Erdbeeren, Blaubeeren oder ähnliches wünschen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, außerhalb der Saison auf europäische Lieferanten zurückzugreifen. Sobald die deutsche Ernte dann beginnt, bieten wir selbstverständlich nur noch heimische Ware an. Liebe Grüße dein denn´s Social Media-Team
24. January 2020 von Doris Methling
Tut mir leid, ich verstehe nicht, was daran nachhaltig ist, wenn peruansiche , ägyptische u.a. Landwirte anstatt regionstypische Pflanzen anzubauen, für verwöhnte und nicht global nachhaltig denkende Europäer Blaubeeren, Erdbeeren o.ä. produzieren, die dann über tausende von Kilometern mit Flugzeugen oder Schiffen transportiert werden.Dass die Zwischenhändler dabei aus Europa kommen, ändert nichts daran, dass solches Obst oder Gemüse nicht nur einen gigantischen CO2-Fußabdruck hinterlässt. Die betroffenen Länder werden dabei in vielfältiger Weise überformt, u.a. dadurch, dass heimische Sorten verdrängt werden, weil Obst und Gemuse für den europäischen Markt lukrativer ist.
5. February 2020 von denn´s Social Media Team
Liebe Doris, wann immer die Saison, das heimische Klima und die Ernten es zulassen, beziehen wir unser Obst und Gemüse aus heimischem Bio-Anbau und von Bio-Bauern der Nachbarländer. Gleichzeitig endet für uns der Bio-Gedanke nicht an europäischen Grenzen, sondern muss, um erfolgreich zu sein, grenzenlos gedacht werden. Dem entspricht auch die Tatsache, dass sich unsere Ernährung bereits jetzt aus Produkten und Inhaltsstoffen der gesamten Welt zusammensetzt und unsere Kundinnen und Kunden teilweise Obst und Gemüse nachfragen, was typischerweise nicht in unseren Breiten wächst bzw. gerade keine Saison hat. Im Obst- und Gemüseanbau sind wir im Vertragsanbau tätig. Vertragsanbau heißt, dass wir die Abnahme der Ware gewährleisten und uns der Bauer im Gegenzug die vereinbarten Sorten und Mengen liefert. Den Vertragsanbau setzen wir aber nicht nur in Deutschland, sondern auch mit Erzeugern in anderen Ländern um. Diesen sichern wir dadurch feste Einnahmen und die Arbeitsplatzerhaltung vor Ort. Ist dann z.B. bei Kartoffeln, Zwiebeln und Äpfeln die aktuelle Frühjahrsernte in Ägypten/Argentinien/Neuseeland eher verfügbar als die Herbsternte in Deutschland, bieten wir diese Ware entsprechend an. Unsere aktuell angelieferten Äpfel kommen nun aus Österreich. Grundsätzlich ziehen wir saisonale und regionale Produkte immer den Produkten aus anderen Ländern vor. Dennoch ist es uns wichtig, dass wir den Bio-Gedanken und den biologischen Anbau sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern unterstützen können, um weltweit ökologische Flächen zu fördern. Eine intakte Umwelt und gute Lebensbedingungen sind für jeden Menschen wünschenswert. Der Anbau und die Vermarktung von Biolebensmitteln darf nicht an politischen Grenzen halt machen. So unterstützen unsere Lieferanten ökologische Anbauprojekte in vielen Ländern der Erde. Da so ein Anbau allgemein mit langen Transportwegen und einem hohen CO2-Ausstoß verbunden sind, prüfen unsere Lieferanten ständig, ob Produkte in näher gelegenen Regionen angebaut werden können. Liebe Grüße dein denn´s Social Media-Team