Nun ist er wirklich da, der Herbst! Während ich mit meiner Tochter die letzten Sonnenstrahlen und den Spätsommer in Lissabon genieße und diesen Blogpost schreibe, basteln meine Freunde in Berlin mit ihren Kindern schon Kastanienmännchen und lassen Drachensteigen.

So richtig gehen lassen will ich den Sommer noch nicht – das gebe ich gerne zu. Aber ich freue mich trotzdem schon auf die neue Jahreszeit, die kälteren, graueren, regnerischen und manchmal auch goldenen Tage, die melancholische Stimmung, die mich bei langen Herbstspaziergängen überkommt, die gemütlichen Nachmittage und Abende in meiner Küche, die sich Rund um die herbstlichen Genüsse drehen … 

Genau das Liebe ich am Wechsel der Jahreszeiten: Mit der Erntezeit der neuen Saison ändert sich auch das Obst- und Gemüseangebot im Biomarkt. Das bringt frischen Wind in meine Küche. Ich koche meine altbewährten Herbstklassiker, und lasse mich von der bunten Vielfalt der Ernte zu neuen Rezepten inspirieren. 

Mein Ofen kommt im Herbst übrigens ganz besonders oft zum Einsatz. Dieser warme Ofen-Porridge lässt sich z.B. schon super Abends gemeinsam mit dem Abendessen vorbereiten. Einfach mit dem Herbstlichen Gemüsegratin (s.u.) zusammen in den Ofen schieben und schon hat man am nächsten Morgen ein Frühstück, dass man während man unter der Dusche steht nur noch kurz aufwärmen muss.

Ofen Porridge mit Brombeeren

(vegan)

Zutaten für 2 Personen:
1 EL Kokosöl
100 g Haferflocken
1 Banane
½ Zitrone
1 Prise Zimt
1 Msp Meersalz
150–200 ml Hafermilch
100 g Brombeeren
1 EL Ahornsirup
2 EL gehackte Mandeln

Zubereitung:

  • Backofen auf 180 °C vorheizen.
  • Eine kleine Gratinform mit Kokosöl ausfetten. Haferflocken in die Form geben.
  • Banane mit der Gabel und dem Saft ½ Zitrone zermanschen und mit Zimt, Salz und der Hafermilch unter die Haferflocken mischen. Brombeeren putzen und im Porridge verteilen.
  • Im Backofen etwa 25 Min. backen und mit Ahornsirup und Mandeln genießen.

Herbstliches Gemüsegratin

Zutaten für 4 Personen:
2 Kartoffeln, festkochend
350 g Hokkaido-Kürbis
10 Champignons
1 Stange Lauch
10 Trauben
2 EL Olivenöl
10 Trauben
Meersalz und Pfeffer
3 Zweige Thymian
200–250 g Sahne
75 ml Milch
150 g Feta
½ Bund Petersilie 
1 EL Kürbiskerne

Zubereitung:

  • Backofen auf 180° vorheizen. Kartoffeln schälen und Kürbis putzen und entkernen. Kartoffeln und Kürbis mit einem scharfen Messer in feine Scheiben schneiden.
  • Champignons ebenfalls in feine Scheiben schneiden. Lauch putzen, vom Strunk befreien und in feine Ringe schneiden. Trauben waschen und halbieren.
  • Eine große feuerfeste Form mit Öl einfetten und Gemüse und Trauben abwechselnd in die Form schichten. Anschließend mit Salz und Pfeffer würzen und Thymianblättchen darüber zupfen.
  • Sahne und Milch miteinander vermischen und über dem Gratin verteilen.
  • Form in den Ofen geben und auf mittlerer Schiene etwa 30 Min. backen.
  • Feta mit den Händen auseinanderkrümeln und über dem Gratin verteilen. Weitere 15 Min. backen bis das Gemüse durch, die Flüssigkeit gestockt und der Käse leicht gebräunt ist.
  • Währenddessen Petersilie putzen und fein hacken. Gratin auf Tellern verteilen, mit Petersilie und Kürbiskernen bestreuen und genießen.

Die Erntezeit lässt mich auch immer wieder über die Herkunft der Samen von Möhren, Lauch, Kartoffeln & Co. nachdenken. Was wäre der Herbst ohne die bunte Vielfalt an verschiedenen Obst- und Gemüsesorten?

Ein Grund warum ich ausschließlich bio kaufe ist, dass die ökologische Züchtung auf widerstandsfähige Sorten setzt, die an die Bedingungen des ökologischen Landbaus angepasst sind und im Gegensatz zu konventionell gezüchteten Pflanzen keine Pestizide oder mineralischen Dünger benötigen. Setzen die Bio-Bauern beim Anbau z.B. samenfestes Saatgut ein, können sie die Samen der Pflanzen mit gutem Ertrag im nächsten Jahr wieder aussäen. Hybrid-Sorten hingegen verlieren diese positiven Eigenschaften in der nächsten Generation, sodass eine natürliche Generationsfolge ausgeschlossen ist. Das macht Bauern abhängig von großen Saatgutkonzernen und schränkt die Sortenvielfalt ein. Öko-Saatgut-Züchter hingegen sind unabhängig. Einige davon haben sich in Vereinen (z.B. Kultursaat oder Saat:gut) zusammengeschlossen, die von der Bio-Branche unterstützt werden. 

Ich denke, dass in Zeiten in denen globale Großkonzerne die Sortenvielfalt einschränken und dazu beitragen, dass alte Sorten zum Teil aussterben, nur die ökologische Pflanzenzüchtung die Lösung sein kann, um die Vielfalt wieder zurück auf die Felder und unsere Teller zu holen.