Was haben Kohlrabiblätter, Kartoffelschalen und altes Brot gemeinsam? Sie landen meist im Müll, obwohl sie prima verwertet werden könnten. Wie ihr etwas mehr Lebensmittelwertschätzung in euren Alltag integrieren könnt, zeigen wir euch mit den kreativen Rezepten von Jankalicicous.

Gemüsechips aus Schalenresten

Heißhunger auf Chips kennt wohl jede*r und vielleicht auch das schlechte Gewissen danach. Diese selbstgemachten Chips verbinden ein gutes Gewissen mit Genuss, denn sie sind ganz und gar aus Schalenresten gemacht. Und wenn man beim Gemüse schälen an die leckeren Knabbereien denkt, macht es gleich noch viel mehr Spaß.

Gemüschips im Glas
Gemüsechips frisch aus dem Ofen

Zutaten:

  • 250 g Gemüseschale (Besonders gut eignet sich z.B. die Schale von Kartoffeln, Karotten, Süßkartoffeln, Rote Bete, Pastinake o.ä.)
  • 0,5 TL Salz
  • 1 TL Paprikapulver
  • 0,5 TL Cayennepfeffer
  • 0,5 TL Oregano,
  • 1,5 EL Olivenöl

Zubereitung:

  1. Das Gemüse vor dem Schälen gut waschen und trocknen. Die Schale sollte beim Abschälen möglichst breit bleiben und kann gern auch etwas dicker abgeschält werden.
  2. Die Schale in ein tiefes Backblech geben und mit den Gewürzen sowie dem Öl vermischen.
  3. Nun die gewürzten Gemüseschalen so auf dem Blech verteilen, dass sie sich möglichst wenig überlappen.
  4. Für 30-40 Minuten bei 160° Umluft im Ofen knusprig backen. Während des Backens sollte die Ofentür ein paar Mal geöffnet werden, sodass die Feuchtigkeit entweichen kann und die Gemüsechips richtig knusprig werden. (Sollten die Chips nach der Backzeit noch nicht ganz knusprig sein, einfach für weitere 5-10 Minuten backen.)

Viel Spaß beim Knabbern!

Gemüsebrühe aus Gemüseresten

Instant Gemüsebrühe schmeckt euch zu fad und Gemüsebrühe im Glas ist euch zu teuer? Gut, dass man Gemüsebrühe auch selbst machen kann. Dafür müsst ihr nicht extra kiloweise Gemüse kaufen, sondern könnt einfach Reste verwenden, die beim Kochen anfallen. Diese Gemüsebrühe aus Gemüseresten ist nicht nur günstig, sondern steckt voller Geschmack.

Gemüsebrühe in Glas
Gemüsebrühe zum Einfrieren in Eiswürfelform

Zutaten:

  • 750g Gemüsereste (um die Reste gesammelt zu verwerten, können sie auch eingefroren werden, bis genug für das Rezept angesammelt ist)
  • 1,5 l Wasser
  • 1 EL Salz
  • 3 Pfeffer Körner
  • getrocknete Kräuter oder Sellerie (optional)
  • 2 Knoblauchzehen

Es können fast alle Gemüsereste verwendet werden, vermeiden sollte man allerdings: Strunk von Tomaten, Kartoffelschalen, Topinamburschale.

Besonders gut eignen sich: Zwiebeln (die Schale färbt die Brühe jedoch braun) jeglicher Form, Knoblauch, Karotte, Lauch, Petersilie, Schnittlauch, Kohlrabi, Weißkraut, Brokkoli, Kartoffeln (ohne Schale), Maggikraut, frischer Ingwer, Pilze, Spargel, Schale und wurzelige Endstücke von z.B.: Fenchel, Lauch, Zwiebel, Sellerie, Karotten, Pastinaken, Petersilienwurzel, Frühlingszwiebel, Stiele von Pilzen, Maiskolben, das Grün von: von Stauden- und Knollensellerie, Karotten, und äußere Blätter und grün von milden Kohlsorten wie: Kohlrabi, Wirsing und Blumenkohl aber auch Karotten, Rotkohl, Weißkohl Stiele und Blätter von Kräutern.

Zubereitung:

  1. Die gesammelten Gemüsereste grob klein schneiden und mit dem Wasser in einen großen Topf geben. Salz, Pfeffer und Knoblauch hinzugeben und Mindestens eine Stunde bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
  2. Die Brühe ist nach einer Stunde aromatisch und kann für Suppe oder andere Gerichte genutzt werden. Falls die Brühe nicht sofort benötigt wird, kann sie weiter gekocht und reduziert werden. So ist die Brühe aromatischer (kann später wieder mit Wasser gestreckt werden) und nimmt weniger Volumen im Kühlschrank oder dem Gefrierfach ein.
  3. Wenn die Brühe auf die gewünschte Menge eingekocht wurde, wird das Gemüse herausgesiebt und die Flüssigkeit herausgedrückt.
  4. Die Brühe kann nun in ein Glas gefüllt werden oder in eine Eiswürfelform gegossen werden. So kann die Brühe Portionsweise nach Bedarf verbraucht werden.

Im Kühlschrank hält sich die Brühe problemlos zwei Wochen, im Gefrierschrank mindestens sechs Monate.

Gnocchi aus Kartoffelresten

Ihr habt noch ein paar Kartoffeln vom Sonntagsessen übrig? Frische Gnocchi herzustellen ist überhaupt nicht kompliziert und funktioniert wunderbar mit den Kartoffelresten vom Vortag. 

Gnocchis werden zubereitet
Gnocchis aus Kartoffelresten

Zutaten:

  • 500g Kartoffelbrei oder Kartoffelreste
  • 150g Mehl
  • 1 Ei
  • Salz und Pfeffer
  • Prise Muskatnuss

Zubereitung:

  1. Für den Teig werden die Kartoffelreste mit einer Gabel zu einem Brei gestampft, mit dem Mehl und Ei vermischt und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Der dabei entstandene Teig sollte weich, aber nicht klebrig sein. (Ansonsten noch etwas Mehl hinzugeben)
  2. Im nächsten Schritt wird die Arbeitsplatte bemehlt und der Teig in kleine Stücke unterteilt. Die einzelnen Teigstücke werden auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem Strang ausgerollt.
  3. Aus dem Teig-Strang werden nun gleichgroße Stücke abgeschnitten (ca. 2 cm breit). Um die Gnocchi noch in ihre typische Form zu bringen, werden sie mit einer Gabel leicht angedrückt. So wird der gesamte Teig zu Gnocchi verarbeitet.
  4. Als nächstes wird Wasser in einem Topf zum Kochen gebracht und mit zwei TL Salz gewürzt. Wenn das Wasser ohne Deckel leicht köchelt, kann mit den ersten Gnocchi gestartet werden.
  5. Dazu werden die Gnocchi nach und nach vorsichtig (z.B. mit einem kleinen Sieb oder Schaumlöffel) ins Wasser gegeben. Sie sollten sich darin möglichst nicht berühren, daher lieber etwas weniger zugleich kochen.
  6. Sobald die Gnocchi an der Oberfläche schwimmen können sie mit dem Schaumlöffel (oder einem Sieb) herausgenommen werden und am besten direkt serviert werden. (Falls die Gnocchi nicht direkt serviert werden, sollten sie auf einem Teller verteilt werden, ohne aneinander zu kleben.)

Kohlrabisauce mit knusprigem Topping aus Kohlrabiblättern

Das Grün des Kohlrabis landet meist im Müll oder im Kaninchenstall, aber auch wir können uns die Blätter schmecken lassen. Aus der grünen Krone des Gemüses wird, richtig zubereitet, ein leckeres Topping, das unserer Kohlrabisauce letzten Schliff gibt. Dazu schmecken die Gnocchi aus Kartoffelresten besonders gut.

Zutaten:

  • 1 Kohlrabi (500g) mit Kohlrabiblättern
  • 2-3 Kartoffeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 EL Hefeflocken
  • 1 EL Öl
  • 1 TL Essig
  • Etwas Zitronensaft
  • Muskat, Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Den Kohlrabi und die Kartoffeln schälen und grob klein schneiden. Gemeinsam in einen Topf mit Wasser geben und für ca. 30 Minuten weichkochen.
  2. Währenddessen werden die Kohlrabiblätter gewaschen und klein geschnitten.
  3. In einer Pfanne wird etwas Öl erhitzt. Sobald das Öl heiß ist, kommen die klein geschnittenen Kohlrabiblätter in die Pfanne und werden mit einer ordentlichen Prise Salz gewürzt und knusprig gebraten.
  4. Den gekochten Kohlrabi und die Kartoffeln in einen Mixer geben und mit den restlichen Zutaten zu einer cremigen Soße pürieren. Vor dem Servieren mit Salz, Pfeffer und Zitrone abschmecken.
  5. Die Kohlrabisoße mit Gnocci oder anderer Pasta servieren und mit den knusprigen Kohlblättern bestreuen.

Linsen-Bruschetta aus altem Brot

Dieses etwas andere Bruschetta wird mit Linsen, statt Tomaten gemacht und eignet sich prima, um ein in die Tage gekommenes Baguette zu verwerten.  Beträufelt man trockenes Brot mit etwas Wasser, wird es im Backofen wieder wie neu und ergibt zusammen mit diesem köstlichen Linsen-Bruschetta eine wunderbare Vorspeise.

Linsenbruschetta

Zutaten:

  • 400-500 g altes Brot
  • 100 g Rote Linsen
  • 2-3 Tomaten
  • 2 EL Oliven-Öl
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 1 TL Tomatenmark
  • 2 Schalotten
  • 1 TL Salz
  • 1 TL gehacktes Basilikum

Zubereitung:

  1. Für das Linsen-Bruschetta werden die Linsen nach Packungsbeilage gekocht und danach abgekühlt.
  2. Nun werden die Tomaten und Schalotten in kleine Würfel geschnitten und die Knoblauchzehen fein gehackt.
  3. Die geschnittenen Zutaten werden mit den Linsen, Olivenöl, Tomatenmark, Salz und Basilikum vermischt.
  4. Das alte Brot wird nun in Scheiben aufgeschnitten und mit etwas Wasser beträufelt und auf einen Grill oder in den Backofen kurz aufgebacken. Das gebackene Brot wird mit etwas Olivenöl bestrichen.
  5. So kann das Brot mit dem Linsen-Bruschetta belegt werden und ist bereit zum Servieren.

Habt ihr Lust auf nachhaltiges Kochen bekommen? Durchstöbert gerne unsere Saisonalen Rezeptideen nach weiterer Inspiration.

Fotos und Rezepte vom Foodblog Jankalicious.