„Zum Beginn der Fußball-WM wünsch´ ich mir mal wieder Burger!“ hat der Liebste neulich verkündet. 

Burger und WM – das gehört anscheinend zusammen. Wieso eigentlich? Weil Burger als typisches „Fast Food“ gelten und vor der Glotze mit den Händen gegessen werden können, ohne das man dabei den Blick vom Bildschirm wenden muss? Alles Vorurteile.

Selbstgemachte Burger sind in der Zubereitung jedenfalls mehr Slow Food als Fast Food. Wenn man sie mit Liebe und Zeit zubereitet, sind sie wahres Seelenfutter und werden von uns auch als solches zelebriert. Unsere selbstgemachten Burger sind so gut, dass man beim Essen fast das spannendste Fußballspiel vergessen kann.

Und wo ich grade von Vorurteilen bzw. Klischees rede: Wieso macht sich der Liebste seine Burger eigentlich nicht selbst? Ganz einfach: Weil ich besser kochen kann und es leidenschaftlich gerne tue. Er hingegen kann richtig gut Wäsche falten. Vor allem beim Fußball gucken 😉

Seinen Burger-Wunsch erfülle ich dem Liebsten also liebend gern. Der WM-Burger soll natürlich nicht IRGENDEIN Burger sein. Deswegen habe ich mir passend zum WM-Gastgeberland einen Bliny-Burger überlegt.

Bliny sind russische Pfannkuchen aus Buchweizenmehl, und fallen mir neben Borschtsch und Kaviar als Erstes ein, wenn ich an die russische Küche denke. 

Bliny-Burger also. Weil ich Bliny noch nie selbst gemacht habe, frage ich Google nach Rat um ein bisschen mehr über die russische Speise zu erfahren. Dabei stelle ich fest, dass ich gar keine Bliny, sondern Oladji im Kopf habe. Oladji sind nämlich die kleineren fluffigen Hefepfannkuchen, die ich mir als Burger-Brötchen vorgestellt habe. Bliny hingegen sind nach meiner Recherche etwas größere dünne Pfannkuchen, werden oft gerollt mit Füllung gegessen, eignen sich aber nicht für mein Burger-Experiment. Oladji werden im westlichen Sprachgebrauch übrigens häufig mit Bliny verwechselt, und die Namensgebung ist regional unterschiedlich.

Spannend. Aus meinen Bliny-Burgern werden kurzerhand Oladji-Burger und diese belege ich mit hart gekochten Eiern, eingelegter roter Beete und sauren Gurken. 

Oladji Burger

Zutaten für 6 Burger

Für die Oladji:
150 ml Milch
150 g feines Buchweizenmehl
½ TL Meersalz
10 g frische Hefe
⅓ TL Zucker
1 Ei (zimmerwarm)
25 g Butter, geschmolzen

3–4 EL Butter zum Braten

Für den Belag:
2 hart gekochte Eier
1 rote Zwiebel, geschält
4 saure Gurken
12 Scheibchen eingelegte rote Beete
6 Salatblätter, geputzt und gewaschen
120 g Chili Käse (z.B. Höllenkäse von Söbbeke)
6 Burger-Patties (aufgetaut, z.B. von Königshofer)
6 EL Chili Paprika-Sauce (z.B.von byodo)
6 EL saure Sahne

6 Holzspieße

Zubereitung:

  • Milch lauwarm erhitzen. 
  • Mehl in eine Schüssel geben, mit Salz vermengen, eine Mulde hineindrücken und Hefe hineinbröckeln. Zucker dazugeben und Hefe mit einer Gabel in 2–3 EL lauwarmer Milch glatt rühren. Abgedeckt an einem warmen Ort etwa 10 Min. gehen lassen, bis sich Bläschen bilden.
  • Restliche lauwarme Milch, geschmolzene Butter und das Ei in die Schüssel geben und alles mit einem Schneebesen verquirlen, sodass ein geschmeidiger Teig entsteht. Ein weiteres Mal abgedeckt, an einem warmen Ort für 30–40 Min. gehen lassen.
  • In der Zwischenzeit Eier pellen und in feine Scheiben schneiden. Zwiebel, Gurken und Käse ebenfalls in feine Scheiben schneiden. 
  • Butter in einer (gusseisernen) Pfanne erhitzen. Pro Oladji etwa 1 Suppenkelle voll Teig in die Pfanne geben (insgesamt sollen es 12 Oladji werden), sodass die Oladji einen Durchmesser von etwa 8 cm bekommen. Bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun backen und beiseite legen. 
  • Wenn nötig etwas Butter in die Pfanne geben und die Burger-Patties darin (nach Packungsanleitung) von beiden Seiten goldbraun braten, bis sie gar sind.
  • Nun die Burger belegen: die Unterseite jedes Oladji-Burgers mit Chili-Paprika-Sauce bestreichen. Dann die frisch gebratenen Patties darauf legen und mit Käse, roter Beete, sauren Gurken, Zwiebelringen, Eiern und Salat belegen. Auf die Unterseite des oberen Oladji eine Klecks saure Sahne verstreichen und als Deckel auf den Burger legen. Nach Belieben mit einem Holzspieß zusammenhalten und direkt genießen.

Wir sind uns einig: Mein Burger-Experiment ist ein Volltreffer. Der leicht nussige Geschmack des Buchweizenteigs der Oladji gibt dem Burger eine ganz besondere Note.

Unserer 11 und allen Fußballfans wünsche natürlich auch jede Menge Volltreffer in die gegnerischen Tore! Viel Spaß beim Mitfiebern! Und falls es doch daneben gehen sollte: lasst euch den Appetit nicht verderben!