Was macht Naturkosmetik aus? Genau, die pflanzlichen Inhaltsstoffe! Zuerst denkt man dabei wahrscheinlich an die pflegenden Pflanzenöle, die ich hier bereits ausführlich beschrieben habe. Aber Pflanzen bieten noch mehr für die Haut: In diesem Blogpost möchte ich euch fünf pflanzliche Stoffe vorstellen, deren Wirkung ich für die Haut sehr schätze.

Pflanzenwirkstoffe kommen in verschiedenen Formen vor:

  • Man gewinnt sie, indem man Pflanzenteile z.B. mit Öl, Alkohol oder Glycerin auszieht – ein Klassiker in der Naturkosmetik.
  • Aber auch in pulvriger Form kann man Pflanzenteile in Cremetiegeln wiederfinden.
  • Hydrolate (Pflanzenwasser) und viele ätherische Öle werden wiederum via Destillation mit Wasser hergestellt.

Jetzt aber zu meinen liebsten Pflanzenwirkstoffen! Dazu habe ich fünf Naturkosmetik-Produkte ausgewählt, in denen sie enthalten sind:

Naturkosmetik

Kamille

Gefunden in: Med Hand-Creme Natursole & Kamille von Cosnature

  • Die Chamomilla recutita L. ist eine der bekanntesten Heilpflanzen, man bezeichnet sie als Echte Kamille oder Deutsche Kamille. Sie wächst in Europa und Teilen Asiens, aber auch in Nord- und Südamerika. Fast jeder dürfte schon mal den magenberuhigenden Kamillentee getrunken haben!
  • Der Kamillenextrakt für die Kosmetik wird aus den Blütenköpfen gewonnen. Diese enthalten neben dem ätherischen Öl z.B. Flavonoide oder Schleimstoffe. Am bekanntesten dürften die im ätherischen Öle enthaltenen Wirkstoffe Bisabolol und Chamazulen sein.
  • Durch diese wirkt der Kamillenextrakt beruhigend auf der Haut, ist entzündungshemmend und antioxidativ. Empfohlen wird Kamille insbesondere bei gereizter und irritierter Haut – außer natürlich, man ist gegen Korbblütler allergisch!

Grüner Tee

Gefunden in: Eye Care Fluid von Martina Gebhardt

  • Jeden Morgen trinke ich grünen Tee aus Japan, ein Ritual, das ich schon seit Jahrzehnten pflege. Die Teepflanze Camellia Sinensis ist in Asien weit verbreitet, für Grüntee werden die geernteten Blätter nicht fermentiert.
  • Auch in der Kosmetik kann die Pflanze ihre Vorteile ausspielen: Dafür werden die Wirkstoffe der Blattknospen oder Blätter extrahiert. Unter den Inhaltsstoffen sind insbesondere die Polyphenole hervorzuheben, die fast ein Drittel des Grünen Tee-Extrakts ausmachen.
  • Grüner Tee wirkt stark antioxidativ; der Extrakt vermindert so die Oxidation in der Haut, die z.B. durch UV-Strahlung ausgelöst wird. So werden Rötungen oder Entzündungen effektiv beruhigt, auch bei Rosazea wird Grüner Tee-Extrakt empfohlen.

DIY- Tipp: Einfach einen mit lauwarmem grünen Tee getränkten Wattepad auf die Haut legen, um gerötete Haut zu beruhigen.

Echter Eibisch

Gefunden in: Weisse Malve Pflegelotion Baby Derma von Weleda

  • Klingt vielleicht nicht so sexy, ist aber einer meiner liebsten pflanzlichen Extrakte! Der Echte Eibisch Althaea officinalis L. zählt zu den Malvengewächsen, die in Europa und Russland weit verbreitet sind.
  • Für den Extrakt wird meist die getrocknete Wurzel verwendet. Diese enthält bis zu 15% Schleimstoffe (Polysaccharide) und dazu Gerbstoffe.
  • Die Schleimstoffe wirken stark reizlindernd und heilend. Sie helfen auch bei Juckreiz und hüllen die Haut wie mit einer Schutzschicht ein. Da das Quellvermögen der Wurzel hoch ist, wird auch die Feuchtigkeit in der Haut bewahrt.
  • Ideal ist der Echte Eibisch also für empfindliche Haut; auch bei neurodermitischer oder zu Ekzemen neigender Haut wird der Wirkstoff empfohlen. Selbst bei Akne oder unreiner, entzündlicher Haut ist das Malvengewächs wirksam.

Centella Asiatica

Gefunden in: Schützende Tagescreme Bio-Sonnenhut &Tigergras von Logona

  • Die Centella Asiatica ist gerade der Hit in Korea! Dabei ist die Heilpflanze Centella Asiatica (wird auch Tigergras, Wassernabel oder Brahmikraut genannt) schon lange in Asien bekannt, z.B. auch im Ayurveda.
  • Der pflanzliche Extrakt wird mittels Auszügen aus den Blättern gewonnen. Diese enthalten Triterpensäuren und vor allem Saponine, darunter z.B. Madecassoside oder Asiaticoside. Teilweise werden diese Wirkstoffe auch isoliert in Kosmetik eingesetzt.
  • In Korea findet sich die Centella Asiatica oder der Einzelstoff Madecassoside vor allem in Cremes zur Narbenheilung, den so genannten Cica Creams. Sie wirken nicht nur antibakteriell und entzündungshemmend, sondern auch regenerativ und regen die Kollagenbildung an.
  • Entsprechend eignen sich Produkte mit Centella Asiatica für trockene, reife Haut, aber auch zur Pflege bei Narben, bei Ekzemen oder Wunden.

Sägetang

Gefunden in: Hydro Effect Serum von Lavera

  • Es gibt so viele Algen: Mittlerweile sind über 40.000 Arten bekannt, dazu kommt noch ein Vielfaches an Unterarten. Unterteilen kann man sie in die Familie der Grünalgen, Braunalgen, Rotalgen und Mikroalgen. Die Braunalge Fucus Serratus wird auf Deutsch als Sägetang bezeichnet und wächst vor allem an felsigen Küsten des Nordatlantiks.
  • Algen speichern Mineralien und Spurenelemente aus dem Meer, entsprechend haben sie eine hohe Nährstoffdichte. In der Kosmetik nutzt man diese Wirkstoffe und auch das große Feuchthaltevermögen der Algen durch Schleimstoffe (Polysaccharide). Der Sägetang enthält zudem antioxidative Polyphenole.
  • Geeignet sind Algen eigentlich für jede Haut, insbesondere für feuchtigkeitsarme Haut.

DIY-Tipp: Eine Maske mit Mikroalgen und Heilerde habe ich bereits hier auf dem Blog beschrieben.

Kennt ihr die fünf Pflanzen? Und habt ihr eine Heilpflanze, die ihr besonders für die Hautpflege schätzt?